Liberation Day – Einschätzung der LBBW

Donald Trump verkündet reziproke Einfuhrzölle für viele Staaten

Überblick zur Zollpolitik

US-Präsident Donald Trump hat gestern im Rosengarten des Weißen Hauses eine weitreichende Zollpolitik verkündet, die über 50 Staaten betrifft. Neben der Erhöhung der US-Einfuhrzölle für Kraftfahrzeuge um 25 %-Punkte kündigte er reziproke Zölle an. Diese sollen die Hälfte der Zölle betragen, die die betroffenen Staaten auf US-Einfuhren erheben. Für die Europäische Union bedeutet dies laut Trump einen Zollsatz von 20 %. Experten hatten jedoch berechnet, dass reziproke Zölle den durchschnittlichen Zollsatz für US-Importe aus der EU nur geringfügig erhöhen würden. Zusätzlich soll ein genereller US-Zollsatz von 10 % gelten.

Offene Fragen und Marktreaktionen

Viele Details bleiben unklar, etwa ob die reziproken Zölle auf den allgemeinen Zollsatz aufgeschlagen werden oder ob der neue Zoll für die EU ein Durchschnitts- oder ein allgemeiner Satz ist. Die neuen Zollsätze sollen ab sofort gelten, wobei Mexiko und Kanada in Trumps Rede keine Erwähnung fanden. Laut Fitch wird der durchschnittliche US-Zollsatz durch diese Maßnahmen von 2,5 % im Jahr 2024 auf 22,0 % im Jahr 2025 steigen. Die Ankündigungen übertrafen die schlimmsten Befürchtungen und führten zu erheblichen Marktverlusten. Der S&P 500 sank um knapp 2 %, während die Terminnotierungen für den Nasdaq 100 noch stärker nachgaben. In Japan fiel der Nikkei 225 um 3 %, was ein 8-Monatstief markiert.

Hoffnung auf Verhandlungen

Es bleibt zu hoffen, dass die jüngsten Verlautbarungen nur der Auftakt für weitere Verhandlungen sind. Trump betonte in seiner Rede die Stärke des US-Aktienmarktes während seiner ersten Amtszeit. Vielleicht könnten die negativen Marktreaktionen ihn dazu bewegen, seinen Kurs zu überdenken.

Quelle:
LBBW: Einschätzung zum “Liberation Day”

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