Wochenausblick: Zentralbank-Triple und Tech-Berichtssaison dominieren die Märkte

Fed senkt trotz Datenlücke, EZB pausiert

Die kommende Woche wird maßgeblich von einer Konzentration wichtiger Zentralbankentscheidungen und der Hochphase der Quartalsberichtssaison geprägt. Trotz des anhaltenden US-Government Shutdowns und der damit verbundenen Knappheit an Wirtschaftsdaten wird die US-Notenbank Fed am Mittwoch voraussichtlich die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken. Sie stützt sich dabei auf die nachgereichten Verbraucherpreise und zunehmende Sorgen um den US-Arbeitsmarkt. Im Gegensatz dazu wird von der EZB und der BoJ keine weitere Zinssenkung erwartet. Parallel dazu nimmt die Berichtssaison für das 3. Quartal richtig Fahrt auf, wobei die Veröffentlichungen der Tech-Giganten in den USA im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen werden.

Politische Unsicherheit und Inflationsdruck

Das größte Risiko liegt in der politisch bedingten Unsicherheit in den USA: Der fortgesetzte Shutdown zwingt die Fed in einen “Blindflug” und erschwert die fundierte Beurteilung der Konjunktur. Für den Euroraum stellen die hohen US-Zölle von 15% auf viele Waren ein Risiko dar, da sie die Exporte – insbesondere aus Deutschland und Italien – bremsen. Des Weiteren sind die Schuldensituation in Frankreich und die mögliche Notwendigkeit eines Eingreifens der EZB mittels des TPI (Transmissions-Protektions-Instruments) ein wichtiges Thema, auch wenn die Hürden für eine tatsächliche Nutzung hoch sind. An den Rohstoffmärkten drohen Angebotsrisiken bei Öl und Industriemetallen, obwohl eine Entspannung möglich erscheint.

Fokus auf Tech-Performance und Währungsaussichten

Anleger sollten sich auf eine hohe Volatilität an den Aktienmärkten einstellen , da die Quartalszahlen von Schwergewichten wie Alphabet, Microsoft, Meta, Amazon und Apple die Marktstimmung stark beeinflussen werden. Die europäischen und US-Aktienmärkte dürften sich aller Voraussicht nach weiterhin auf dem aktuell hohen Niveau bewegen. Ein zusätzlicher positiver Impuls könnte sich aus dem Treffen zwischen Trump und Xi Jinping ergeben, falls es zu einer Entspannung im Handelsstreit kommt. Im Währungsbereich spricht die unterschiedliche Ausrichtung der Geldpolitik (Fed senkt, EZB stabil) weiterhin für eine Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro. Bei Anleihen wird erwartet, dass die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen die Marke von 2,55% und US-Treasuries die Marke von 4% nicht nachhaltig unterschreiten werden.

Quellen:
LBBW-Markets.de
Commerzbank.de

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