Wochenausblick: Tech-Gewinnrallye & Fed-Dämpfer

US-Gewinndynamik stützt Märkte trotz Zinsunsicherheit

Die Aktienmärkte traten leicht auf der Stelle , wobei sie einerseits von überwiegend guten Quartalszahlen aus den USA und andererseits von der dämpfenden Rhetorik der Fed beeinflusst wurden. Die US-Gewinnsaison für das dritte Quartal läuft mit einem Gewinnwachstum von 16% im S&P 500 deutlich besser als erwartet (prognostiziert waren 7%). Getragen von dieser Dynamik und neuen Allzeithochs im Technologiesektor (mit Nvidia, Apple und Microsoft an der Spitze), scheint die kurzfristige Stimmung optimistisch. Zudem liefert die jüngste Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China (reduzierte Importzölle und eine Jahresvereinbarung zu Seltenen Erden) zusätzlichen Rückenwind.

2. Hauptrisiken: Fed-Zurückhaltung und europäische Stagnation

Das Hauptrisiko liegt in der geldpolitischen Unsicherheit: Obwohl die Fed den Leitzins senkte, dämpfte Chef Powell die Erwartungen an eine Folgesenkung bereits im Dezember. An den Anleihemärkten ist daher mit einem weiteren Anstieg der Staatsanleiherenditen zu rechnen. Zudem zieht die europäische Gewinnsaison im Vergleich zur US-Saison nach wie vor nicht mit: Die Gewinne stagnieren hier (1% über Vorjahresniveau), und anlegerzweifel an einer nachhaltigen Erholung der deutschen Wirtschaft bleiben bestehen, da diese im dritten Quartal nur stagnierte. Weiterhin ist der anhaltende US-Shutdown kritisch, da der wichtige US-Arbeitsmarktbericht ausfällt, was zu einer erhöhten Abhängigkeit von Vorab-Indikatoren wie den ADP-Zahlen führt.

3. Implikationen für Anleger: Mittelfristiger Optimismus dominiert

Trotz der jüngsten deutlichen Kursgewinne und einer wahrscheinlichen kurzfristigen Verschnaufpause wird mittelfristig mit weiteren Kursgewinnen an den Aktienmärkten gerechnet. Die steigenden Unternehmensgewinne, die erwartete Fortsetzung der Fed-Leitzinssenkungen und die Entspannung zwischen den USA und China stützen diesen Optimismus. Anleger sollten die kommende DAX-Berichtswelle (u.a. BMW, Fresenius, Commerzbank) genau beobachten. Schwächere Signale vom US-Arbeitsmarkt würden die Wahrscheinlichkeit für die Dezember-Senkung der Fed erhöhen. An den Rohstoffmärkten ist zunächst mit einer Fortsetzung starker Preisschwankungen beim Gold zu rechnen.

Quellen:
LBBW-Markets.de
Commerzbank.de

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