Die US-Konjunktur zeigt im Januar erneut ihre Stärke, indem sie alle Erwartungen übertrifft. Laut dem US-Arbeitsministerium entstanden 353.000 neue Stellen, wovon beeindruckende 317.000 im privaten Sektor geschaffen wurden. Zusätzlich wurden die Vormonatswerte nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenquote verblieb stabil bei 3,7 %. Die LBBW betont, dass “der Anstieg der Beschäftigung im Januar die optimistischsten Erwartungen deutlich übertroffen hat”. Dies gilt insbesondere aufgrund der Aufwärtsrevision der Vormonatswerte, die den gleitenden 3M-Durchschnitt des Jobzuwachses auf den höchsten Stand seit März 2023 katapultiert.
Besonders bemerkenswert ist die Stärke der Lohndynamik, die den zweiten Monat in Folge zugenommen hat. Im Vorjahresvergleich betrug der Anstieg 4,5 %, vergleichbar mit dem Niveau von September 2023. Dies könnte darauf hindeuten, dass der vorherige Trend nachlassenden Lohndrucks vorerst gebrochen ist. Infolgedessen ist die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinswende der US-Notenbank bis zur nächsten Sitzung im März als äußerst gering einzuschätzen. Die Fed wird voraussichtlich bis Juni abwarten.
In Bezug auf die Geldpolitik äußerte sich Fed-Chef Jerome Powell und betonte die Notwendigkeit, bei Entscheidungen zur Leitzinssenkung äußerst sorgfältig vorzugehen. Powell sagte in einem Interview mit “60 Minutes”: “Das Klügste, was wir tun können, ist, der Sache etwas Zeit zu geben und zu sehen, ob die Daten bestätigen, dass die Inflation auf nachhaltige Weise auf zwei Prozent sinkt.”
In politischer Hinsicht hat der US-Senat ein Hilfspaket im Wert von fast 120 Mrd. US-Dollar vereinbart. Dieses Paket enthält Mittel für die Grenzsicherung, Unterstützung für die Ukraine und finanzielle Hilfe für Israel.
Die Märkte reagierten positiv auf die robusten Konjunkturdaten und politischen Entwicklungen. Die neue Woche beginnt konjunkturseitig verhalten, mit dem Fokus auf dem ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor. Die Prognosen deuten auf eine Fortsetzung der gesunden US-Konjunktur hin.
Quelle:
LBBW-Markets.de
Reuters
US-Arbeitsministerium, Jerome Powell (CBS “60 Minutes”)