Tagesausblick Kapitalmarkt, 31. Januar 2024

Die wirtschaftlichen Perspektiven für Deutschland werden durch den 0,3%igen Rückgang des saisonal bereinigten BIP im vierten Quartal 2023 beeinträchtigt, was einen statistischen Überhang von -0,2% für das neue Jahr bedeutet. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob Deutschland 2024 ein Nullwachstum erreichen wird oder möglicherweise eine rückläufige Wirtschaftsleistung verzeichnet. Anleger richten ihren Blick auch auf die Vorabzahlen zur Inflation für Januar. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Wiederanhebung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel äußert sich optimistisch über die Wirksamkeit der EZB-Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung und sieht diese auf der Zielgeraden. Er ist zuversichtlich, dass die Inflation bis 2025 nahe an das Ziel der EZB herankommen wird.

Der ADP-Bericht zum Stellenaufbau und die offiziellen US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag werden entscheidende Informationen liefern, die Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed haben können. Die Fed wird voraussichtlich bei der heutigen Sitzung die Leitzinsen nicht ändern. Dennoch warten die Märkte gespannt darauf, welche Botschaft Fed-Chef Jerome Powell in Bezug auf mögliche zukünftige Zinsschritte übermittelt.

Die andauernde Fokussierung der Anleger auf KI-getriebene US-Giganten wie Apple, Microsoft und andere – auch bekannt als die “Big Six” – setzt sich fort. Im vergangenen Jahr verzeichneten diese Unternehmen einen beeindruckenden Kursanstieg von 82,9%, während der Rest des S&P 500 nur ein Plus von 1,4% verzeichnete. Diese Dynamik setzt sich auch im neuen Jahr fort, wobei die “S&P 494” stagniert.

China erlebte vorübergehende positive Impulse durch staatliche Käufe, als Gerüchte über eine mögliche Mobilisierung von rund 285 Mrd. Euro für den Kauf chinesischer Titel aufkamen. Trotzdem trübte die Nachricht über die Zwangsliquidation von Evergrande durch ein Hongkonger Gericht das Anlegervertrauen erneut. Auch die industrielle Produktion Chinas bleibt im Januar den vierten Monat in Folge rückläufig, was die Sorgen um die Gesundheit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verstärkt. Chinesische Aktien bleiben dadurch weiter angeschlagen.

Auf der internationalen Bühne zeigt das US-Konsumentenvertrauen einen bemerkenswerten Anstieg von 110,7 Punkten im Dezember auf 114,8 Punkte im Januar – der höchste Stand seit über zwei Jahren. Dies könnte positive Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben.

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