Anleger bleiben vorsichtig:
Die positive Dynamik durch die Tech-Rally an der Wall Street verlor gestern an Fahrt, und europäische Anleger zogen sich vor dem morgigen Zinsentscheid der EZB zurück. Der DAX und der Euro Stoxx 50 verzeichneten leichte Verluste, wobei der Fokus auf Christine Lagardes möglichen Signalen zu geldpolitischen Lockerungen liegt. Die Anleger halten vorerst inne, um neue Hinweise auf den zukünftigen Zinspfad der EZB abzuwarten. Gleichzeitig befindet sich die US-Berichtssaison in vollem Gange, mit heute etwa 25 Unternehmen aus dem S&P 500, darunter Schwergewichte wie Tesla, AT&T, Abbott Laboratories und IBM.
In der Eurozone und speziell in Deutschland zeigt sich eine weitere Abschwächung der Kreditnachfrage im vierten Quartal 2023, wie aus der gestrigen Bank Lending Survey der EZB hervorgeht. Unternehmen verzeichneten einen Rückgang der Nachfrage nach Darlehen, was größtenteils auf das allgemein niedrige Zinsniveau zurückzuführen ist. Die 33 befragten deutschen Banken strafften ihre Kreditrichtlinien für Unternehmenskredite kaum, aber sie erwarten umfassendere aufsichtliche Anforderungen, die in den nächsten 12 Monaten zu weiteren Straffungen führen könnten.
Der heutige Tag startet mit den vorläufigen Januar-Daten zum Einkaufsmanager-Index (PMI) für Deutschland und Europa. Erste Einblicke in die wirtschaftliche Lage werden erwartet. Die Flash-PMI-Daten für die USA am Nachmittag runden den Tag ab.
US-Wahl und Deutschland im Blick:
In der US-Wahl setzte sich Donald Trump Prognosen zufolge in der zweiten Runde der Republikaner-Kandidatur durch. Nikki Haley bleibt trotz ihrer Niederlage in New Hampshire als Rivalin, doch es bleibt unklar, wie sie Trump die Kandidatur streitig machen könnte. In Deutschland wird der S&P-Einkaufsmanagerindex für Januar Einblicke in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes geben. Gleichzeitig deuten Anzeichen weiterhin auf eine Rezession in der Eurozone hin.