Tagesausblick Kapitalmärkte, 9. August 2024

Rückkehr zur Normalität

Aktienmärkte erholen sich

Nach einem verhaltenen Start konnte der DAX im Verlauf des gestrigen Tages zulegen. Einen positiven Impuls brachten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA, deren Rückgang darauf hindeutet, dass der US-Arbeitsmarkt widerstandsfähiger ist, als es die jüngsten Payroll-Daten vermuten ließen. Der DAX schloss mit einem Plus von 0,1 % bei 17.632 Punkten, nachdem er zuvor auf ein Tagestief von 17.439 Punkten gefallen war. Der Euro-Stoxx-50 hingegen sank leicht um 0,1 % auf 4.663 Punkte. Die Volatilität ist an den Märkten zurückgekehrt und dürfte nach den starken Schwankungen vom vergangenen Wochenende noch eine Weile bestehen bleiben. Jenseits des Atlantiks stieg der Leitindex Dow Jones Industrial um 1,68 % auf 39.416,08 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 gewann 2,25 % auf 5.316,72 Zähler, und der technologielastige Nasdaq 100 legte um 3,01 % auf 18.405,36 Zähler zu.

Brent-Öl-Preis unter Druck

Sorgen vor einer US-Rezession haben zu Wochenbeginn den Preis für Brent-Öl auf das tiefste Niveau seit Anfang Januar sinken lassen. Bei einer harten Landung der US-Konjunktur würde die Ölnachfrage sicherlich deutlich gedämpft. Immerhin sind die USA mit einem Anteil von rund 19 % weiterhin die Nummer 1 beim weltweiten Ölverbrauch. Allerdings hält die OPEC+ ihre Förderkürzungen unverändert aufrecht und begrenzt damit das Ölangebot. Auch scheinen die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten auf dem aktuellen Ölpreisniveau kaum in Form einer Risikoprämie berücksichtigt zu werden. Zudem dürfte die US-Notenbank bis Mitte 2025 wiederholt die Zinsschraube lockern und die US-Konjunktur damit etwas stützen. Wir gehen daher unverändert davon aus, dass sich Brent in den nächsten Wochen stabilisieren wird und rechnen per Ende 2024 mit Preisen von 80 USD pro Barrel. Aktuell notiert das Barrel Brent-Öl bei 79,30 USD.

China CPI auf Fünfmonatshoch

Der Verbraucherpreisindex (CPI) erreichte im Juli ein Fünfmonatshoch von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr, nachdem er im Juni noch um 0,2 % gestiegen war, wie das Nationale Statistikamt (NBS) am Freitag mitteilte.

Ausblick auf die globalen Aktienmärkte

DEUTSCHLAND: Freundlicher Wochenausklang

Die steigenden Kurse an den Aktienmärkten in den USA und China dürften am Freitag auch die Börsen in Europa und damit den DAX stützen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor dem Xetra-Start prozentual kaum verändert bei 17.676 Punkten, nahe seines Vortagesschlusses. Die Rezessionssorgen in den USA haben nach erfreulichen Daten vom Jobmarkt etwas nachgelassen. Gleichzeitig sorgte eine höhere Inflation in China für Auftrieb, da damit Hoffnungen auf eine Erholung der Inlandsnachfrage verbunden sind.

USA: Erholung setzt sich fort

Die New Yorker Börsen profitierten am Donnerstag von robusten US-Arbeitsmarktdaten. Der Leitindex Dow Jones Industrial baute seine anfänglichen Gewinne aus und schloss 1,76 Prozent höher bei 39.446,49 Punkten. Die stärker als erwartet gefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe milderten die Angst vor einem Abschwung der US-Wirtschaft. Investoren griffen entsprechend wieder vermehrt zu Aktien. Der marktbreite S&P 500 verzeichnete mit einem Anstieg um 2,30 Prozent auf 5.319,31 Zähler den größten Tagesgewinn seit November 2022.

ASIEN: Uneinheitlich

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien zeigten am Freitag keine einheitliche Richtung. In China stiegen die Kurse aufgrund einer höheren Inflation. Diese Entwicklung weckt Hoffnungen auf eine Erholung der Inlandsnachfrage. Der techlastige Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong legte um 1,8 Prozent zu, während der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen um 0,1 Prozent zulegte. In Tokio hingegen gab der Nikkei-Index für 225 führende Werte zwischenzeitlich erzielte Gewinne ab und verlor zuletzt 0,5 Prozent.

Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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