Positive Überraschung in der deutschen Industrieproduktion
Laut Destatis verzeichnete die deutsche Industrieproduktion im Februar einen Anstieg von 2,1 % gegenüber dem Vormonat. Wenn man Energie und Baugewerbe ausschließt, betrug der Anstieg sogar 1,9 %. Darüber hinaus wurde das Ergebnis für Januar von +1,0 % auf +1,3 % nach oben korrigiert. Damit hat die deutsche Industrie den zweiten Monat in Folge positiv überrascht. Der Bloomberg-Konsens hatte für den Februar lediglich ein leichtes Plus von 0,5 % erwartet.
Trotz eines deutlichen Rückgangs der Industrieproduktion um 4,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat (die Konsensprognose lag hier bei -6,8 %) könnte die Belebung seit Jahresbeginn den Beginn einer Trendwende signalisieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die bekannten Belastungsfaktoren für die heimische Industrie weiterhin bestehen. Die gestern ebenfalls veröffentlichten Außenhandelsdaten deuten darauf hin, dass das globale Konjunkturumfeld herausfordernd ist: Im Februar gab es einen Rückgang der deutschen Exporte gegenüber dem Vormonat um 2,0 %, nach einem Anstieg im Januar um 6,3 %. Dennoch sehen wir jetzt zumindest ein Licht am Ende des Tunnels.
globale Aktienmärkte
Deutschland:
Nach einem erfreulichen Wochenauftakt mit Kursgewinnen könnte der deutsche Aktienmarkt am Dienstag eine Verschnaufpause einlegen. Am Vortag nutzten Anleger die DAX-Kurse um 18.200 Zähler zum Kauf. Der deutsche Leitindex hat bislang eine größere Korrektur nach dem Rekordhoch aus der vergangenen Woche vermieden. Seit Jahresbeginn verzeichnet der DAX immer noch einen Gewinn von fast zehn Prozent. Analysten schließen nicht aus, dass die Kurse nun zunächst auf hohem Niveau stagnieren könnten, bis die bevorstehende Saison der Quartalsbilanzen aus den USA neue Impulse setzt. Dennoch wäre auch ein Rücksetzer nach der Rally der Vormonate nicht überraschend.
USA:
Die Anleger an den US-Aktienmärkten starteten die neue Börsenwoche eher ruhig. Der Dow Jones Industrial schloss am Montag 0,03 Prozent tiefer bei 38.892,80 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verzeichnete einen leichten Rückgang um 0,04 Prozent auf 5.202,39 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,05 Prozent auf 18.100,19 Punkte.
Asien:
Die wichtigsten Börsen Asiens fanden auch am Dienstag keine gemeinsame Richtung. In Japan knüpfte der Nikkei 225 im späten Handel mit einem Plus von 0,8 Prozent an seine Vortagesgewinne an. Der CSI 300, der die wichtigsten Werte umfasst, die an den chinesischen Festlandbörsen notiert sind, fiel hingegen um 0,2 Prozent. Der Hang Seng der Sonderverwaltungszone Hongkong stieg um gut ein halbes Prozent.
Beginn der Berichtssaison für Q1 2024
In dieser Woche beginnt die Berichtssaison für das abgelaufene erste Quartal 2024. Die meisten Unternehmen haben mittlerweile auch ihre Zahlen für das Gesamtjahr 2023 vorgelegt. Das vierte Quartal 2023 brachte für viele europäische Konzerne Ertragsdämpfer. Die Umsätze und Gewinne der im STOXX Europe 600 gelisteten Unternehmen entwickelten sich insgesamt rückläufig.
Trotzdem erreichten die europäischen Aktienmärkte seit Jahresbeginn neue Rekordhochs. Die Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen verringerten sich im Gegenzug auf neue Jahrestiefstände. Dies wurde begünstigt durch die Tatsache, dass sich die Insolvenzen von Unternehmen trotz des starken Zinsanstiegs in Grenzen hielten. Insgesamt verfügen die Unternehmen weiterhin über eine gute Liquiditätsausstattung.
Die Investoren blicken nun gespannt darauf, wie die Unternehmen in das Jahr gestartet sind und ob die Erwartungen für 2024 erfüllt werden können.
Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick