Tagesausblick Kapitalmärkte, 5. April 2024

Eine Verschnaufpause inmitten der Unsicherheit

Die Unsicherheit über den genauen Zeitpunkt, wann die großen Notenbanken, insbesondere die Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB), die Zinswende einleiten werden, hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt zur Vorsicht veranlasst. Der DAX hielt sich mit 18.403 Punkten um 0,2 % im Plus. Auf dem europäischen Börsenparkett bewegten sich die Investoren etwas zurückhaltender. Der Euro Stoxx 50 lag mit 5.071 Punkten nur knapp im grünen Bereich.

Die US-Börsen legten anfänglich etwas deutlicher zu, nachdem die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA zuletzt höher war als erwartet. Dies beflügelte die Hoffnung auf bald fallende Zinsen. Der S&P 500 und der Dow Jones gaben jedoch im weiteren Tagesverlauf letztendlich um mehr als 1 % nach, da die Befürchtung, dass der holprige Verlauf der Inflation Zinssenkungen hinauszögern könnte, am Markt weiter um sich griff.

Goldpreis: Rekordjagd inmitten der Zinsdebatte

Wie sehr das Thema Zinsen den Takt am Markt vorgab, zeigte sich auch am Goldpreis. Der Preis einer Unze des Edelmetalls eilte zuletzt von Rekord zu Rekord und markierte gestern zwischenzeitlich mit 2.305 USD ein neues Allzeithoch.

Asiatische Märkte: Rote Zahlen und Feiertagspause

In China und Hongkong blieben die Börsen gestern feiertagsbedingt geschlossen. Die Finanzmärkte auf Festlandchina bleiben auch heute geschlossen, wohingegen in Hongkong wieder der Handel stattfindet. Auch in Taiwan öffnen die Börsen nach zwei Feiertagen heute wieder. Die Kurstafeln in Fernost sind heute Morgen in Rot getaucht. Allem voran verzeichnet der Nikkei 225 ein Minus von rund 2 %. Auch die vorbörsliche Indikation für den DAX lässt vorerst keinen grünen Start in den heutigen Tageshandel erwarten.

Deutscher Dienstleistungssektor: Wachstum trotz Rezessionsgefahr

Für den deutschen Dienstleistungssektor ist im März der Einkaufsmanagerindex um 1,8 Punkte auf 50,1 Zähler gestiegen. Damit liegt das Barometer zum ersten Mal seit 6 Monaten wieder knapp über der 50-Punkte-Marke, ab der ein Wachstum signalisiert wird. Im Vergleich zur Industrie, die sich mit 41,9 Punkten noch weit im kontraktiven Bereich befindet, wirkt sich der Dienstleistungsbereich derzeit stabilisierend auf die Wirtschaft aus. Jedoch dürfte es schwer sein, dass mit diesem Hoffnungsschimmer eine Rezession im ersten Quartal verhindert werden konnte.

Erzeugerpreise: Rückläufiger Trend signalisiert nachlassenden Inflationsdruck

Auch an der Kostenfront seitens der Produzenten lässt die Teuerung nach. Im Euroraum sanken die Erzeugerpreise in der Industrie im Februar um 8,3 % ggü. dem Vorjahresmonat, nachdem sie im Januar bereits um 8 % zurückkamen. Als früher Hinweisgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise signalisiert die aktuelle Entwicklung der EZB einmal mehr nachlassenden Inflationsdruck.

Blick in Richtung USA: Arbeitsmarkt und Zinswende

Für den US-Arbeitsmarkt im März rechnen die Prognostiker der 68 befragten Banken und Analysehäuser US-weit mit rund 213 Tsd. neu geschaffenen Arbeitsstellen (außerhalb der Landwirtschaft). Damit könnte die Arbeitslosenquote minimal von 3,9 % auf 3,8 % sinken. Abschließend dürften sich die durchschnittlichen US-Stundenlöhne im März um 0,3 % ggü. dem Vormonat erhöht haben.

Quelle:
LBBW-Markets.de

Ähnliche Beiträge

Hinterlassen Sie den ersten Kommentar