US-Arbeitsmarktbericht im Fokus
Heute steht der monatliche US-Arbeitsmarktbericht im Mittelpunkt. Basierend auf allen vorliegenden Indikationen, einschließlich der jüngsten regionalen Zahlen, spricht vieles für eine Fortsetzung des robusten Stellenaufbaus, den wir zuletzt gesehen haben. LBBW Research prognostiziert per Saldo 260 Tsd. neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft im April, nahe beim Konsens aller befragten Expertinnen und Experten mit 250 Tsd. Stellen. Die US-Wirtschaft überrascht nach wie vor mit ihrer Fähigkeit und Zähigkeit, neue Stellen zu schaffen. Die Kehrseite der Medaille ist ein nur schwer zu bändigender Lohnkosten- und Preisdruck. Im ersten Quartal stiegen die Lohnstückkosten in den Vereinigten Staaten um 4,7%: der höchste Wert eines ganzen Jahres. Der Lohndruck in Nordamerika hält sich hartnäckig – ein Grund, warum der Fed-Präsident Mitte dieser Woche keine Entwarnung geben wollte bzgl. Inflationsbekämpfung. Alles in allem legten sich Jerome Powell und seine Getreuen auf ihrer jüngsten Sitzung zur Geldpolitik weder auf Leitzinsanhebungen noch auf -senkungen fest.
Arbeitsmärkte im Vergleich
Die Situation in Nordamerika unterscheidet sich nur graduell, nicht grundsätzlich, von derjenigen in Europa. Heute früh werden die März-Zahlen zum Arbeitsmarkt im Euroraum veröffentlicht. Viel spricht dafür, dass im Falle der Arbeitslosenquote 6,5% gemeldet werden. In elf der unmittelbar vorhergehenden zwölf Monate waren es 6,5%. Diese Zeitreihe will sich nicht wegbewegen von dem erreichten historischen Tief: Anzeichen von Anspannung. Die US-Arbeitslosenquote hat sich zwar in den vergangenen zwölf Monaten etwas nach oben abgesetzt von ihrem zuvor erreichten zyklischen Tief von 3,4%. Vor dem Hintergrund der zuletzt gemeldeten 3,8% lässt sich indes weiterhin mit Fug und Recht von Vollbeschäftigung sprechen. Auch für den April gehen wir von 3,8% aus. Etwas anders sieht es in Deutschland aus. Hier durchschritt die Arbeitslosigkeit früh im Jahr 2022 ein zyklisches Tief. Seither hat sich die Quote von 5,0% um fast einen Prozentpunkt nach oben bewegt auf 5,9%. Deutschland durchlebt säkulare Anpassungsprozesse im Zuge eines Energie-, speziell Gaspreisschocks. Eine Linderung des bestehenden Fachkräftemangels ergibt sich hieraus nicht.
Blick auf die globalen Aktienmärkte
Deutschland: Erholung erwartet
Der DAX dürfte sich zum Ende einer bislang schwachen Woche etwas erholen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor dem Start des Xetra-Handels 0,3 Prozent höher auf 17.959 Punkte. Damit würde er sich wieder oberhalb der zuletzt hart umkämpften 50-Tage-Durchschnittslinie platzieren. Sein Wochenminus von bisher anderthalb Prozent würde er reduzieren. Etwas Rückenwind geben die Vorgaben aus den Vereinigten Staaten, wo es für die wichtigsten Indizes nach dem europäischen Handelsende nach oben ging. Gerade Technologiewerte erholten sich.
USA: Erholung
Die US-Börsen haben am Donnerstag neuen Schwung erhalten. Die Anleger bewerteten weiter die Zinssignale der US-Notenbank Fed vom Vortag und aktuelle Konjunkturdaten. Zudem wirft der monatliche Arbeitsmarktbericht bereits seine Schatten voraus. Er wird am Freitag veröffentlicht. Vorher legt das Schwergewicht Apple am Donnerstag nach Börsenschluss seinen Quartalsbericht vor. Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem Plus von 0,85 Prozent auf 38.225,66 Punkte.
Asien: Kursgewinne
Die Aktienmärkte in Asien haben am Freitag zugelegt. Die positiven Impulse vom US-Technologieschwergewicht Apple sorgten für Rückenwind. In Hongkong stiegen die Kurse deutlich. In Japan und China blieben die Börsen aufgrund von Feiertagen geschlossen.
Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick