Ölpreise steigen aufgrund globaler Konflikte
Die Rohölpreise haben gestern ein Fünf-Monats-Hoch erreicht, wobei die Notierungen für ein Barrel der Nordseesorte Brent über 89 US-Dollar kletterten. Ein Faktor für diesen Anstieg ist die Aussicht auf ein knapperes Angebot aus Mexiko. Es wird berichtet, dass die staatliche mexikanische Ölgesellschaft plant, ihre Ölexporte in den kommenden Monaten zu reduzieren.
Zusätzlich zu den Versorgungsproblemen haben die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten den Preisanstieg angeheizt. Ein mutmaßlicher israelischer Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien hat die Sorgen um eine Eskalation im Nahostkonflikt verstärkt. Darüber hinaus hat eine Nachricht aus dem Ukraine-Krieg die Ölmärkte aufhorchen lassen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters wurde eine der größten russischen Ölraffinerien durch einen Drohnenangriff der Ukraine beschädigt.
Deutsche Inflation: Rückläufiger Trend
Die deutsche Inflation ist im März erwartungsgemäß von zuvor 2,5 % auf 2,2 % gesunken. Die Kerninflationsrate, bei der Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, sank leicht auf 3,3 %. Gemäß dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) betrug die Teuerung 2,3 %, nach zuvor 2,7 %. Damit nähert sich die Inflation dem Zielwert der Europäischen Zentralbank von 2 %.
In Frankreich fiel die Inflation gemäß HVPI stärker als erwartet auf 2,4 %. In Italien lag die Teuerung im März mit 1,3 % bereits deutlich unter dem EZB-Ziel. Beide Länder hatten bereits in der vergangenen Woche ihre Inflationsdaten veröffentlicht.
Inflationserwartungen im Euroraum: Abwärtstrend
Die Inflationserwartungen der Verbraucher im Euroraum für die kommenden zwölf Monate sind im Februar gesunken. Dies geht aus den gestern veröffentlichten Umfrageergebnissen der EZB hervor. Die Inflationserwartungen gingen im Median von zuvor 3,3 % auf 3,1 % zurück. Damit notieren sie auf dem niedrigsten Stand seit dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022. Über einen Horizont von drei Jahren blieben die Inflationserwartungen unverändert bei 2,5 %.
Heutiger Wirtschaftskalender: Inflation im Euroraum und globale Ereignisse
Taiwan wurde heute Nacht vom stärksten Erdbeben seit 25 Jahren getroffen. Dies schürt Sorgen um die globalen Lieferketten, da Taiwan weltweit führend in der Chipherstellung ist. Der wichtigste taiwanesische Halbleiter-Hersteller TSMC hat aufgrund des Erdbebens vorerst die Produktion gestoppt.
Auf dem Makrokalender stehen heute Vormittag die Inflationsdaten für den Euroraum im März. Es wird eine leicht niedrigere Teuerung von 2,5 % erwartet. Das Überraschungspotenzial dürfte dabei eher auf der Unterseite liegen. Im Februar hatten die Verbraucherpreise um 2,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zugelegt.
Am Nachmittag liefern die ADP-Daten im Vorfeld der Veröffentlichung des offiziellen Arbeitsmarktberichts am Freitag Informationen zur Beschäftigung in den USA. Es folgt der vom Institute for Supply Management erhobene US-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Es wird eine Stagnation bei 52,6 Punkten erwartet. Zudem steht eine Rede des Fed-Chefs Powell auf der Agenda.
Quelle:
LBBW-Markets.de