Trump lässt US-Renditen steigen
US-Präsidentschaftswahlen und Marktreaktionen
In zwei Wochen finden die US-Präsidentschaftswahlen statt, und Donald Trump hat in den Umfragen, insbesondere in den wichtigen „Swing States“, zugelegt. Wettbüros setzen mittlerweile recht eindeutig auf einen Sieg von Trump. Dies spiegelt sich auch in den Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen wider, die in den letzten Wochen um mehr als einen halben Prozentpunkt gestiegen sind. Diese Entwicklung ist teilweise auf den überraschend starken US-Arbeitsmarkt zurückzuführen, aber auch auf die Aussicht auf höhere Staatsdefizite unter einer Trump-Regierung.
Steuerpläne und Staatsverschuldung
Das „Committee for a Responsible Federal Budget“ schätzt, dass Trumps Steuerpläne die Staatsverschuldung über einen Zehnjahreszeitraum um 7,5 Billionen US-Dollar erhöhen würden. Zum Vergleich: Die aktuelle Staatsverschuldung liegt bei 31 Billionen US-Dollar, während das Bruttoinlandsprodukt 28 Billionen US-Dollar beträgt. Trotz dieser Aussichten bleibt der US-Dollar stabil, geschützt durch seine Funktion als Weltreservewährung.
IWF: USA hoch, Euroraum runter
Weltwirtschaftsausblick des IWF
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat gestern seinen Weltwirtschaftsausblick für Oktober 2024 vorgestellt. Die IWF-Experten erwarten für dieses und nächstes Jahr ein Wachstum der Weltwirtschaft von jeweils 3,2 %, was im Vergleich zur Prognose vom Juli 2024 unverändert bleibt. Auf Länderebene gab es jedoch Anpassungen: Die Prognosen für die USA, Brasilien und das Vereinigte Königreich wurden nach oben korrigiert, während die für China, Japan und den Euroraum gesenkt wurden.
Prognose für Deutschland
Besonders stark wurde die Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt, von 1,3 % auf 0,8 % für das Jahr 2025. Der IWF betont, dass die Abwärtsrisiken überwiegen, darunter geopolitische Konflikte, zunehmender Protektionismus, eine stärkere Abschwächung am Arbeitsmarkt und Finanzmarktturbulenzen.
Ausblick auf die globalen Aktienmärkte
DEUTSCHLAND: Moderate Gewinne erwartet
Nach dem schwachen Start in die Woche dürfte der DAX am Mittwoch zunächst leicht zulegen. Der Broker IG berechnete den deutschen Leitindex gut zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,2 Prozent höher auf 19.462 Punkte. Der Rekord aus der Vorwoche von knapp 19.675 Punkten und die 20.000-Punkte-Marke bleiben damit nah. Laut dem Chartexperten Martin Utschneider von Finanzethos muss der DAX versuchen, wieder über den im August eingeschlagenen kurzfristigen Aufwärtsmodus zurückzukehren, der am Vortag knapp unterschritten worden sei. Er betonte aber zugleich, der Leitindex befinde sich im übergeordneten mittelfristigen chart- und markttechnischen Aufwärtstrend. Am Vortag hatte SAP es mit einer positiven Reaktion auf überzeugende Zahlen nicht verhindern können, dass der DAX ins Minus rutschte. Die Berichtssaison nimmt am Mittwoch weiter Fahrt auf mit Zahlen der Deutschen Bank und ihrer Fondstochter DWS.
USA: Kaum verändert
Am US-Aktienmarkt hat der Leitindex Dow Jones Industrial nach seinen Verlusten zu Wochenbeginn kaum verändert geschlossen. Auch die anderen wichtigen Indizes bewegten sich am Dienstag letztlich wenig. Weiterhin auf die Stimmung drückten die Unsicherheit über den Ausgang der Wahlen in zwei Wochen und der abnehmende Zinsoptimismus der Anleger. Der Dow gab um 0,02 Prozent auf 42.924,89 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 notierte 0,05 Prozent im Minus bei 5.851,20 Punkten. Beide Börsenbarometer hatten in der Vorwoche Rekordhochs erreicht. Beim Auswahlindex für Technologiewerte Nasdaq 100 stand ein Plus von 0,11 Prozent auf 20.383,65 Punkte zu Buche.
ASIEN: Verluste in Tokio, Gewinne in China
Die wichtigsten Aktienbörsen Asiens haben auch am Mittwoch keine gemeinsame Richtung gefunden. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel kurz vor dem Handelsende um 0,8 Prozent. Unsicherheit vor der japanischen Parlamentswahl am 27. Oktober belastet weiterhin. Der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandwerten stieg um 1,1 Prozent und in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong legte der Hang Seng um 2,1 Prozent zu. Zuletzt hatten Konjunkturhilfen der chinesischen Regierung den Markt ein Stück weit gestützt.
Quellen:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick