Deutschland wächst langsamer
Im Jahr 2024 wuchs die Einwohnerzahl Deutschlands leicht an, wie aus der ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Ende 2024 lebten rund 100.000 Menschen mehr in Deutschland als ein Jahr zuvor. Das Bevölkerungswachstum hat sich jedoch deutlich verlangsamt. 2023 war die Bevölkerung noch um 340.000 und 2022 um rekordhohe 1,1 Millionen Menschen gewachsen, vor dem Hintergrund des Kriegsausbruchs in der Ukraine. Der wesentliche Grund für das geringere Wachstum ist die Netto-Zuwanderung, die 2024 im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel zurückging und sich auf dem Niveau der Jahre 2016 bis 2019 bewegte. Besonders aus Syrien, Afghanistan, der Türkei und den Staaten der Europäischen Union kamen weniger Zuwanderer. Ohne Wanderungsbewegungen wäre die Bevölkerung um etwa 320.000 geschrumpft, was auf das Verhältnis von Sterbefällen zu Geburten zurückzuführen ist. Die geringere Zuwanderung dämpft das Wirtschaftswachstum und führt damit zu einer schwächeren Attraktivität Deutschlands für den Zuzug von Fachkräften. Auch für 2025 ist nur mit einem geringen Bevölkerungswachstum zu rechnen.
Zinserhöhung in Japan
Während die EZB und die Fed in der kommenden Woche über Anpassungen ihrer Geldpolitik entscheiden, legte die Bank of Japan (BoJ) heute früh vor und hob ihren Leitzins von 0,25 % auf 0,50 % an. Dies ist das höchste Niveau seit 2008. Zudem wurden die Inflationsprognosen angehoben, während die Prognosen für das Wirtschaftswachstum weitgehend unverändert blieben. Die japanische Inflationsrate stieg im Dezember auf 3,6 %, die Kernrate verharrte bei 2,4 %. Die Zinserhöhung war an den Finanzmärkten weitgehend erwartet worden, dennoch konnte der Japanische Yen leicht vom Zinsentscheid profitieren. Gestern reduzierte die Türkische Notenbank erwartungsgemäß ihren Leitzins von 47,5 % auf 45 %. Für die nächsten Zinsentscheide wurden weitere Zinssenkungen signalisiert. Die Norwegische Notenbank beließ ihre Geldpolitik unverändert, signalisierte jedoch, dass sie vermutlich im März ihren Leitzins von derzeit 4,5 % senken wird.
Heute: Einkaufsmanagerindizes im Fokus
Die Finanzmärkte verlebten gestern einen ruhigen Handelstag, wobei der DAX und der S&P 500 erneut mit einem soliden Plus von 0,7 % bzw. 0,5 % schlossen. Frische Impulse könnten heute Vormittag von den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und den Euroraum kommen. Eine Stimmungsaufhellung unter den befragten Einkäufern ist noch nicht zu erwarten. Am Nachmittag werden in den USA Zahlen zu den Wiederverkäufen von Häusern veröffentlicht. Der private US-Wohnungsmarkt verharrt seit den Zinserhöhungen 2022 und 2023 auf einem historisch niedrigen Niveau, und die Zinssenkungen seit September 2024 sorgten bisher nicht für eine nennenswerte Belebung.
Ausblick auf den heutigen Börsentag
Deutschland: Rekordjagd geht weiter
Der DAX dürfte am Freitag erstmals die Marke von 21.500 Punkten erreichen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start mit einem Plus von gut 0,4 Prozent über dem aktuellen Niveau. Damit würde der Gewinn im noch jungen Jahr bereits auf rund acht Prozent anwachsen.
USA: Gewinnserie ungebrochen
Die US-Aktienmärkte setzten am Donnerstag ihre Gewinnserie fort. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,92 Prozent bei 44.565,07 Punkten. Der S&P 500 gewann 0,53 Prozent und erreichte 6.118,71 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,22 Prozent auf 21.900,93 Punkte. Der Start der Trump-Präsidentschaft sorgt für anhaltende Kursgewinne, befeuert durch Trumps Rufe nach niedrigeren Ölpreisen, Deregulierung, Zins- und Steuersenkungen die die Risikobereitschaft der Anleger erhöhen.
Asien: Kursgewinne
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien legten am Freitag zu. Die positive Verfassung der US-Aktienmärkte nach dem Start von US-Präsident Donald Trump sorgt weiterhin für Rückenwind. Jedoch dämpfte die Leitzinserhöhung der japanischen Notenbank etwas die Stimmung. Der Nikkei 225 erhöhte sich kurz vor Handelsschluss um rund 0,1 Prozent. In China war die Stimmung noch besser: Der CSI 300 stieg zuletzt um 0,7 Prozent und der Hang Seng in Hongkong legte im späten Handel um rund zwei Prozent zu.
Quellen:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick