Tagesausblick Kapitalmärkte, 5. August 2024

Wall Street unter Druck – Risikoaversion dominiert die Märkte

Die Wall Street setzte ihre Abwärtsbewegung vom Vortag bis zum Ende der Woche fort. An den US-Finanzmärkten dominierte die Risikoaversion. Der Dow-Jones-Index schloss um 1,5 % niedriger bei 39.737 Punkten. Der S&P 500 sank um 1,8 %, während der Nasdaq-Composite um 2,4 % nachgab. In dem insgesamt sehr schwachen Marktumfeld befeuerte der am Freitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli die Rezessionsängste zusätzlich.

Schwache Arbeitsmarktdaten verstärken Rezessionsängste

Die US-Arbeitsmarktdaten für Juli blieben in allen Belangen hinter den Erwartungen zurück: Der Beschäftigungsaufbau schwächte sich im Juli merklich ab, die Werte für die beiden Vormonate wurden nach unten revidiert, die Arbeitslosenquote stieg an, und das Lohnwachstum war moderat. Hätte die US-Notenbank schon auf ihrer Sitzung am Mittwoch Kenntnis vom Arbeitsmarktbericht gehabt, wäre das Pendel sicherlich schon in Richtung Leitzinssenkung ausgeschlagen. So erscheint nun eine Leitzinssenkung auf der Gremiensitzung im September als in Stein gemeißelt. Die Frage ist lediglich noch, wie stark diese ausfallen wird.

Markt preist Rezessionsrisiko ein

Der Markt beginnt, das Risiko eines deutlichen Abschwungs oder sogar einer Rezession einzupreisen. Hinzu kommt die Befürchtung, dass bei den großen US-Tech-Konzernen aus einer aktuellen Korrekturbewegung das Platzen einer Kursblase entstehen könnte. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen erreichte im Tagestief die Marke von 3,77 % – dies ist zugleich die tiefste Notiz seit Mitte Mai 2023.

Präsidentschaftskandidatur der Demokraten

Es steht fest: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat bei einer Online-Abstimmung der Demokraten die notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen für die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei erreicht und wird gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump antreten. Gleichzeitig verkündete der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social, dass er für ein TV-Duell am 4. September mit seiner demokratischen Konkurrentin zur Verfügung steht.

Makro-Highlight der Woche

In der kommenden Handelswoche ist der Makrodatenkalender beiderseits des Atlantiks außergewöhnlich dünn besetzt. Als relativ einsames Makro-Highlight der KW 32 fungiert der ISM-Index für den Dienstleistungssektor, der heute um 16:00 Uhr zur Veröffentlichung ansteht. Nach dem jüngsten Absturz deutlich unter die Expansionsschwelle erwartet die LBBW leichte Erholungstendenzen des wichtigen landesweiten Frühindikators. Die bereits veröffentlichten regionalen Frühindikatoren für den Dienstleistungssektor zeigen für Juli zwar in der Summe nach unten. Allerdings ist der Stimmungsrücksetzer nicht prononciert genug, um beim ISM-Index ein Verharren unter der 50-Punkte-Marke zu rechtfertigen. Dies gilt, zumal der von S&P berechnete Einkaufsmanagerindex für die USA im Juli von Niveaus deutlich über 50 Punkten aus weiter zugelegt hat.

Ausblick auf die globalen Aktienmärkte

DEUTSCHLAND: Weiter Kursverluste

Der DAX wird voraussichtlich die neue Woche mit Schwäche beginnen, ähnlich wie in der Vorwoche. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex knapp zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Beginn am Montag mit einem Minus von 0,9 Prozent auf 17.497 Punkte. Nach dem Kursrutsch in der Vorwoche aufgrund schwacher Weltbörsen und der Furcht vor einer Rezession in den USA nähert sich der Index allmählich der viel beachteten 200-Tage-Linie, die Hinweise auf den längerfristigen Trend gibt. Der technische Indikator liegt bei 17.399 Punkten.

USA: Talfahrt setzt sich fort

Die US-Börsen setzten ihre Talfahrt am Freitag mit Tempo fort. Schwache Arbeitsmarktdaten verstärkten die bereits hochgekochten Rezessionssorgen. Auch die wachsenden Spannungen im Nahen Osten sowie enttäuschende Quartalsberichte von Intel und Amazon belasteten die Stimmung. Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial verlor letztlich 1,51 Prozent und schloss bei 39.737,26 Punkten. Damit ergibt sich für die abgelaufene Handelswoche ein Verlust von 2,1 Prozent.

ASIEN: Kurseinbruch in Japan setzt sich fort

Die Aktienmärkte in Asien verzeichneten zum Wochenstart insbesondere in Japan erneut deutliche Verluste. Der Anstieg des Yen, mögliche Zinserhöhungen und trübere Wirtschaftsaussichten für die USA beeinträchtigen das Vertrauen der Investoren. Der japanische Leitindex Nikkei 225 beschleunigte seine Talfahrt am Montag und verlor zuletzt 7,6 Prozent. In China war die Situation etwas weniger düster: Der techlastige Hang-Seng-Index in Hongkong sank leicht um 0,2 Prozent, während der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen sogar um 0,2 Prozent zulegte .

Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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