US-Technologieaktien unter Druck
Der negative Trend bei den größten US-Technologieunternehmen setzte sich gestern an der Wall Street fort. Laut der neuesten Bank of America-Umfrage haben Investoren ihre Bestände in US-Aktien insgesamt so stark reduziert wie nie zuvor, während Bargeldbestände sprunghaft anstiegen. Der S&P 500 verlor mehr als 1 % an Wert und verzeichnete seit rund einem Monat bereits einen Rückgang von über 8,5 %. Im Gegensatz dazu legten europäische Aktien erneut zu: Der DAX stieg um 1 %, der EuroStoxx 50 um 0,7 %. Damit bauten europäische Märkte ihre Outperformance der vergangenen Wochen weiter aus.
Historische Entscheidung mit langfristigen Auswirkungen
Der Bundestag hat gestern mit deutlicher Mehrheit den Plänen für ein Rüstungs- und Infrastrukturpaket zugestimmt. Mit 512 von 733 Stimmen übertraf das Gesetz die erforderliche Zweidrittelmehrheit für Verfassungsänderungen. Am Freitag steht noch die Zustimmung des Bundesrats aus, die jedoch als sicher gilt. Dieses Paket markiert das Ende jahrzehntelanger Haushaltsdisziplin und den Wechsel zu einer expansiven Fiskalpolitik. Es soll die deutsche Wirtschaft nach Jahren der Kontraktion durch hohe Energiekosten und Bürokratie perspektivisch zu moderat positiven BIP-Wachstumsraten zurückführen. Die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum werden jedoch erst ab 2026 spürbar sein. Unsere BIP-Prognosen für Deutschland ab 2026 wurden bereits um jeweils 0,5 %-Punkte nach oben angepasst. Peter Adrian, Präsident des DIHK, betonte die Verantwortung der Politiker, die Mittel klug und effizient einzusetzen, um Risiken durch die massive Verschuldung zu vermeiden.
Asiatische Märkte und Notenbanksitzung
Die asiatischen Aktienbörsen starteten heute freundlich in den Tag und scheinen sich vom negativen Trend in den USA etwas abzukoppeln. Im Fokus steht die heutige Notenbanksitzung der Fed. Es wird erwartet, dass die US-Notenbank ihr Tagesgeldzielband erneut unverändert belässt. Die Frage nach möglichen Anpassungen der Leitzinsprojektionen bleibt spannend. Spekulationen über drei Leitzinssenkungsschritte im laufenden Jahr halten wir für überzogen.
Quellen:
LBBW-Markets.de