Tagesausblick Kapitalmärkte 18. September 2024

Merz wird Kanzlerkandidat

Gestern Mittag verkündeten die Vorsitzenden von CDU und CSU, dass Friedrich Merz der gemeinsame Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl im kommenden Jahr sein wird. Diese Entscheidung folgte auf den Rückzug von Hendrik Wüst aus dem Rennen um die Kanzlerkandidatur.

Positive Überraschungen aus den USA

Die Finanzmärkte reagierten gestern nur mäßig auf die Nachrichten, wobei die Aktienindizes leicht stiegen und die Staatsanleiherenditen ebenfalls leicht anzogen. Dies wurde durch positive Konjunkturdaten aus den USA unterstützt. Die Einzelhandelsumsätze für August übertrafen die Erwartungen der Analysten, und auch die Industrieproduktion entwickelte sich besser als erwartet, was die Verluste des Vormonats fast ausglich. Diese Daten nährten die Hoffnung auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft.

ZEW-Index enttäuscht

Die monatliche Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigte, dass die Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung in Deutschland und dem Euroraum weiter nachgelassen hat. Der ZEW-Index für Deutschland sank im September von 19,2 auf 3,6 Punkte, den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr.

Fed vor Leitzinssenkung

Heute steht der Zinsentscheid der US-Notenbank um 20:00 Uhr MESZ im Fokus. Es wird allgemein erwartet, dass der Offenmarktausschuss der Federal Reserve eine Zinssenkung beschließen wird. Die große Frage ist, ob das obere Ende des Leitzinsbandes von 5,50 % auf 5,25 % oder sogar auf 5,00 % gesenkt wird. Wir prognostizieren eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, was auch der Erwartung der Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten entspricht. Die Entscheidung dürfte dennoch knapp ausfallen, und die Zinssätze an den Geldmärkten deuten auf eine minimale Wahrscheinlichkeit zugunsten einer größeren Zinssenkung hin. Spannung ist also garantiert – sowohl hinsichtlich der Größe des Zinsschritts als auch der Hinweise der Notenbank auf den weiteren Leitzinspfad.

Ausblick auf die globalen Aktienmärkte

DEUTSCHLAND: Stagniert

Der DAX tritt in der laufenden Woche weiter auf der Stelle. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Mittwoch rund zweieinhalb Stunden vor Xetra-Start 0,1 Prozent tiefer auf 18.700 Punkte. Damit wäre er wieder zurück auf dem Niveau vom Freitagabend, nachdem er gestern zwischenzeitlich auf 18.805 Punkte vorgerückt war. Das Rekordhoch vom Monatsbeginn bei 18.990 Punkten bleibt aber in Sichtweite. Zumindest kurzfristig dürfte nun die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend nach dem europäischen Handelsende den weiteren Weg weisen. Erwartet wird, dass die Fed ebenfalls die Zinswende einläutet, und selbst ein XL-Zinsschritt um gleich 50 Basispunkte scheint möglich.

USA: Kaum verändert

Die US-Börsen haben am Dienstag ihre Gewinne abgegeben und kaum verändert geschlossen. Damit zollten sie der jüngst guten Entwicklung vor dem US-Zinsentscheid ein wenig Tribut. Der Leitindex Dow Jones Industrial, der gleich zu Beginn erneut ein Rekordhoch erreicht hatte, sank letztlich um 0,04 Prozent auf 41.606,18 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es lediglich um 0,03 Prozent auf 5.634,58 Punkte hoch – er hatte im Handelsverlauf ebenfalls eine Bestmarke aufgestellt. Der vortags schwächelnde, technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,05 Prozent auf 19.432,39 Punkte.

ASIEN: Gemischt

Angesichts der Unsicherheit über den geldpolitischen Kurs der Fed waren die Vorzeichen in Asien am Mittwoch gemischt. In Tokio war der Leitindex Nikkei 225 im späten Handel mit 0,2 Prozent ins Minus gedreht, während der Yen anzog. Der CSI 300 mit den chinesischen Festlandwerten begann die Woche 0,4 Prozent tiefer, nachdem er die ersten beiden Wochentage feiertagsbedingt pausiert hatte. Am Mittwoch fand dafür an der Börse in Hongkong kein Handel statt.

Quellen:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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