ZEW-Index und weitere Konjunkturdaten
Am heutigen Vormittag erwarten wir die neuesten Zahlen vom ZEW. Der Index für die Erwartungen der professionellen Konjunkturauguren steht auf der Agenda. Für den Februar prognostizieren wir einen Anstieg auf 15 Punkte, nachdem im Vormonat 10,3 Zähler gemeldet wurden. Jeder Anstieg ist erfreulich, auch wenn er mager ausfällt, doch überbordende Freude werden diese Zahlen kaum auslösen. Der langfristige Durchschnitt liegt bei 20, das Maximum bei 90 Punkten. Am Nachmittag folgen aus den USA der Empire State Manufacturing Index und der NAHB-Immobilienmarktindex. Großes Interesse für diese Konjunkturdaten ist nicht zu erwarten. Auch gestern verlief das Geschehen an den Finanzmärkten weitgehend losgelöst von Nachrichten zu Konjunktur und Inflation.
Zentral: Krieg und Frieden
Der DAX beendete den gestrigen Handelstag mit einem Plus von bemerkenswerten 1,25 %. Besonders hervor stachen Rüstungswerte. Rheinmetall gewann im Tagesverlauf 14 %, Hensoldt um 13,5 %. Seit Februar 2022, dem Beginn des offenen Ukrainekriegs, hat sich der Aktienpreis von Rheinmetall annähernd verzehnfacht. Rechnet man ab der Annexion der Krim im März 2014, ist Rheinmetall um das 18-fache gestiegen. Anfang der kommenden Woche wird in politischen Reden darauf hingewiesen werden, dass der Ukraine-Krieg nunmehr drei Jahre andauert. Faktisch, gerechnet ab 2014, ist mehr als ein Drittel des Wegs zu einem neuerlichen Dreißigjährigen Krieg absolviert.
Zeitenwende und geopolitische Implikationen
In den Köpfen der Westeuropäer ist die vielbeschworene “Zeitenwende” erst mit dem Beginn von Trump 2.0 wirklich angekommen. Speziell seit der jüngsten Münchener Sicherheitskonferenz vom vergangenen Wochenende wird in den Zirkeln der europäischen politischen Entscheider ernsthaft darüber nachgedacht, wie sich das freie Europa schützen kann – ohne die Vereinigten Staaten, die sich dem Despoten Wladimir “Wissarionowitsch” Putin andienen. Frankreichs Präsident Macron hatte für gestern zu einem Krisengipfel geladen: NATO-Generalsekretär Rutte, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, den britischen Premierminister Starmer und die Staats- bzw. Regierungschefs aus Deutschland, Polen, Italien, Spanien, den Niederlanden und Dänemark. Frankreich legte hierbei den Plan für gemeinsame Anleihen zur Rüstungsfinanzierung vor. Es zeigt sich einmal mehr: Voran geht es mit Europa vor allem in Krisenzeiten.
Ausblick auf den heutigen Börsentag
Deutschland: Rekordkurs
Der DAX könnte am Dienstagmorgen mit einer neuen Höchstmarke in den Handel starten. Am Montag hatte der DAX dank einer Rally bei Rüstungskonzernen kontinuierlich zugelegt. Analyst Martin Utschneider von Finanzethos schrieb, dass für den heutigen Dienstag erneut steigende Notierungen zu erwarten sind.
USA: Kein Handel
In den Vereinigten Staaten wurde am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt. Am vergangenen Freitag hatte der Dow Jones Industrial auf hohem Niveau konsolidiert, während die Technologietitel an der Nasdaq zugelegt hatten.
Asien: Gemischte Tendenzen
Die asiatischen Börsen zeigten am Dienstag eine unterschiedliche Tendenz. In Hongkong legte der Hang Seng um 0,9 Prozent zu, nachdem ein Treffen zwischen Chinas Präsident Xi Jinping und Vorständen großer Tech-Firmen Erwartungen auf stärkere Unterstützung des privaten Sektors geweckt hatte. Der CSI 300 mit den chinesischen Festland-Aktien lag hingegen mit einem halben Prozent im Minus. Der japanische Nikkei 225 gewann 0,4 Prozent an Wert, während es in Australien Verluste nach einer Zinssenkung gab.
Quellen:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick