Lichtblick in der Kreditlandschaft des Euroraums
Trotz eines Rückgangs der Kreditvergabe und strengerer Vergaberestriktionen im zweiten Quartal, zeichnet sich für das dritte Quartal eine positive Entwicklung ab. Laut dem gestern veröffentlichten Bank Lending Survey der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten die befragten Banken mehrheitlich einen Anstieg der Kreditnachfrage durch Unternehmen. Dies ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass eine steigende Kreditnachfrage erwartet wird, was als Zeichen für eine konjunkturelle Belebung gewertet werden darf.
Gemischte Gefühle in Deutschland
Der ZEW-Indikator für die Konjunkturerwartungen in Deutschland ist im Juli gesunken. Obwohl eine Verbesserung der Konjunktur in den kommenden sechs Monaten erwartet wird, ist die Zahl der Optimisten geschrumpft. Der Saldo aus Optimisten und Pessimisten hat sich um mehr als 5 Punkte auf 41,8 verschlechtert. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) bleibt hinsichtlich der deutschen Konjunkturaussichten vorsichtig. Er rechnet mit einem BIP-Wachstum von 0,2 % in diesem Jahr und 1,3 % im nächsten Jahr.
Positives Echo aus den USA
In den USA überraschten die Konjunkturdaten positiv. Die Einzelhandelsumsätze blieben im Juni real zum Mai unverändert, obwohl ein Rückgang um 0,3 % erwartet worden war. Ohne Berücksichtigung der Umsätze von Kraftfahrzeugen wurde sogar ein Plus von 0,4 % im Monatsvergleich verzeichnet. Die Importpreise, die für die Inflationsentwicklung wichtig sind, zeigten im Juni keine Veränderung zum Vormonat.
Fokus auf US-Konjunkturberichte
Die heutigen Zahlen werden klar von den USA dominiert. Die Baukonjunktur, reflektiert in den Genehmigungen und Baubeginnen, dürfte uneinheitlich sein. Während die Genehmigungen voraussichtlich fallen werden, sollten die Baubeginne steigen. Die Industrieproduktion sollte im Juni um 0,4 % über dem Mai-Wert liegen, die Kapazitätsauslastung dürfte von 78,2 % auf 78,4 % gestiegen sein. Am Ende des Tages wird zudem der viel beachtete Konjunkturbericht aus den Fed-Distrikten, das sogenannte Beige Book, vorgelegt.
Ausblick auf die globalen Aktienmärkte
Deutschland: Erholung erwartet
Nach zwei Tagen mit Verlusten könnte der Dax am Mittwoch wieder zulegen. Der Broker IG schätzte den deutschen Leitindex am Morgen etwa zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 0,3 Prozent höher auf 18.567 Punkte. Nach einem fehlgeschlagenen Chartausbruch am Freitagnachmittag fiel er am Dienstag wieder auf seine 50-Tage-Durchschnittslinie zurück, die als mittelfristiges Trendbarometer gilt und nur noch leicht ansteigt. Von der Wall Street kommt neuer Schwung, wobei der Dow Jones Industrial die Führung von den Nasdaq-Indizes übernimmt, deren Rekordrally in der Vorwoche ins Stocken geraten war. Der Dow legte am Dienstag stark zu und stoppte kurz vor 41.000 Punkten.
USA: Rekordhochs
Am Dienstag erreichte auch der breit gefasste US-Index S&P 500 ein Rekordhoch. Zum Handelsschluss lag er 0,64 Prozent im Plus bei 5.667,20 Punkten. Der Leitindex Dow Jones Industrial setzte seine Rekordjagd gleich zu Beginn fort. Dank positiv aufgenommener Geschäftszahlen von Unitedhealth und des anhaltenden Höhenflugs von Goldman Sachs schloss er 1,85 Prozent höher bei 40.954,48 Punkten.
Asien: Gemischte Tendenzen
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien zeigten am Mittwoch keine einheitliche Richtung. In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 zuletzt um 0,44 Prozent. Der CSI 300 mit den wichtigsten Werten der Börsen in Shanghai und Shenzhen legte in China hingegen 0,1 Prozent zu. In Hongkong stieg der Hang-Seng-Index ebenfalls um diesen Betrag. Spekulationen auf einen Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen drückten weiterhin auf die Stimmung in Asien.
Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick