US-Leitzinssenkungen: Fed-Offizielle zur Geduld auf
Mehrere hochrangige Mitglieder der US-Zentralbank, darunter Loretta Mester, John Williams und Thomas Barkin, haben sich für eine Fortsetzung der restriktiven Geldpolitik ausgesprochen. Sie befürworten eine Beibehaltung der Leitzinsen auf einem hohen Niveau für einen längeren Zeitraum, bis klare Anzeichen für eine rückläufige Inflation vorliegen. Trotz erster positiver Tendenzen in der Kerninflation betonen sie die Notwendigkeit einer weiterhin geduldigen und restriktiven Finanzpolitik. LBBW Research prognostiziert die erste Leitzinssenkung der Fed im September, gefolgt von einer weiteren Senkung bis Ende 2024. Für 2025 werden nur wenige Zinssenkungen der US-Zentralbank erwartet.
EZB-Schnabel: Keine schnelle Folge von Leitzinssenkungen
Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der EZB, äußerte Skepsis hinsichtlich einer schnellen Folge von Leitzinssenkungen nach einer möglichen Senkung im Juni. Angesichts der aktuellen Datenlage und der Unsicherheit aufgrund des starken Lohnwachstums und geopolitischer Risiken sieht sie keine Notwendigkeit für eine weitere Anpassung im Juli. Sie betont die Wichtigkeit, Entwicklungen abzuwarten, ohne sich auf einen festen Zinspfad festzulegen. Es wird erwartet, dass die EZB die erste Senkung im Juni 2024 durchführen wird, insgesamt werden drei Leitzinssenkungen von jeweils 25 Basispunkten bis Dezember 2024 erwartet. Auch 2025 dürfte die EZB den Lockerungskurs mit einem Schritt pro Quartal fortsetzen.
Ausblick nächste Woche: Fed-Protokoll und Euroraum PMIs
In der kommenden Woche stehen die Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbank Fed und die Bekanntgabe der Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für den Euroraum im Fokus. Die PMIs für Mai, deren Veröffentlichung für den 23. Mai geplant ist, gelten als zuverlässige Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung. Angesichts der bisher eingegangenen positiven Signale ist eine weitere Stimmungsaufhellung unter den Einkaufsmanagern wahrscheinlich. Die Tariflohnzahlen für das erste Quartal, die ebenfalls am 23. Mai veröffentlicht werden, könnten jedoch einen potenziellen Stolperstein darstellen.
Blick auf die globalen Aktienmärkte
Deutschland: Leichte Kursverluste
Der DAX dürfte am Freitag etwas weiter von seinem Rekord zurückkommen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor Xetra-Start 0,3 Prozent tiefer auf 18 680 Punkte.
USA: Leichte Verluste nach Rekord
Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag zunächst ihre Rekordfahrt vom Vortag verhalten fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial übersprang erstmals in seiner langen Geschichte die Marke von 40 000 Punkten. Dann bröckelte der Leitindex jedoch wieder ab und schloss 0,10 Prozent tiefer bei 39 869,38 Zählern.
Asien: Uneinheitlich
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank im späten Handel um rund 0,4 Prozent. In China büßte der CSI 300 mit den wichtigsten Werten der Festlandbörsen 0,2 Prozent ein, während der Hang Seng in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong um 0,3 Prozent zulegte.
Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick