Tagesausblick Kapitalmärkte, 16. April 2024

Markterholung trotz geopolitischer Spannungen

Trotz des direkten Angriffs des Iran auf Israel zeigten sich die europäischen Marktteilnehmer unbeeindruckt und die Aktienindizes schlossen im Plus. Der DAX beendete den Handelstag mit 18.003 Punkten, während der Euro Stoxx 50 bei 4.978 Punkten schloss, was einem Zuwachs von etwa einem halben Prozentpunkt für beide Indizes entspricht. Die Appelle zur Zurückhaltung von den Großmächten sorgten für Beruhigung auf den Märkten. Nach dem Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien war das Risiko einer iranischen Vergeltung größtenteils in den Kursen eingepreist. Die Hoffnung auf eine gemäßigte Reaktion Israels führte auch zu einem Rückgang des Ölpreises. Ein Barrel der Sorte Brent wurde in der vergangenen Woche angesichts der geopolitischen Spannungen zum Preis von 92 US-Dollar gehandelt, rund 20 % höher als zu Jahresbeginn.

Inflation bremst Zinswende

Das zukünftige Abwärtspotenzial für die Aktienmärkte birgt nicht nur das geopolitische Risiko, sondern auch die weitere Entwicklung auf der Zinsseite. Während die zuletzt veröffentlichten Inflationszahlen im Euroraum eine erste Senkung im Juni erwarten lassen, macht den US-Währungshütern nach wie vor die anhaltende Inflation in Verbindung mit der starken Konjunktur zu schaffen. Aus der Zinskurve lässt sich ableiten, dass erst im September mit einer Wahrscheinlichkeit von 71 % ein erster Zinsschritt der Fed zu erwarten ist.

Blick auf die heutige Agenda

Am heutigen Dienstag werden einige wichtige Makroindikatoren veröffentlicht. An erster Stelle steht der neue World Economic Outlook des IWF. Am frühen Morgen standen das BIP und die Industrieproduktion Chinas auf dem Plan. Die Volksrepublik meldete ein BIP-Wachstum von 5,3 % im Vergleich zum Vorjahr für das erste Quartal, zuvor waren es 5,2 %. Hierzulande folgen neue Konjunkturerwartungen in Form des ZEW-Index. Nach zuletzt 31,7 Punkten erwarten wir einen Anstieg auf 35,0 Punkte. Schließlich folgen aktuelle Zahlen zur Industrieproduktion in den USA. Wir rechnen für März mit einem Zuwachs um 0,2 % im Vergleich zum Vormonat, während die Wachstumsrate zuletzt bei 0,1 % lag.

Blick auf die globalen Aktienmärkte

Deutschland: Erwartete Verluste

Nach einem stabilen Wochenstart könnte der DAX am Dienstag einen weiteren Rückschlag erleiden. Der Broker IG schätzt den deutschen Leitindex gut zweieinhalb Stunden vor dem Start auf 17.785 Punkte, was einem Rückgang von etwa 1,3 Prozent entspricht. Dies folgt auf einen Tag, an dem der DAX sich zeitweise bis auf 18.191 Punkte erholte, bevor er wieder nachgab. Die asiatischen Märkte folgten dem negativen Trend der Wall Street und verzeichneten deutliche Verluste. Die Unsicherheit über die erwartete Zinswende später im Jahr und die eskalierende Situation im Nahen Osten belasten die Märkte.

USA: Verluste

Die US-Börsen konnten ihre Kursgewinne zum Wochenauftakt nicht halten. Der Dow Jones Industrial drehte nach einem frühen Anstieg von etwa einem Prozent ins Minus und verlor 0,65 Prozent auf 37.735,11 Punkte, den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Der breit gefasste S&P 500 verlor 1,20 Prozent auf 5.061,82 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 1,65 Prozent auf 17.706,83 Punkte, den tiefsten Stand seit Mitte Februar. Die Zuspitzung des Konflikts im Nahen Osten und Bedenken hinsichtlich der US-Zinswende belasteten die Märkte.

Asien: Verluste

Die Börsen in Asien waren am Dienstag aufgrund von Sorgen über den Zeitpunkt einer US-Zinswende und den Konflikt im Nahen Osten belastet. In Japan fiel der Nikkei 225 im späten Handel um etwa zwei Prozent. Der CSI 300, der die wichtigsten Werte der chinesischen Festlandbörsen umfasst, fiel um etwa ein halbes Prozent. Der Hang Seng in Hongkong gab um etwa eineinhalb Prozent nach.

Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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