Tagesausblick Kapitalmärkte 14. Januar 2025

Europa und US-Tech schwach

Zu Beginn der Woche sahen sich Investoren mit einem gemischten Marktbild konfrontiert. Während die europäischen Börsen am Montag durchweg im Minus schlossen, konnte der S&P 500 nach anfänglichen Verlusten ein kleines Plus von 0,16 % verbuchen. Zyklische Sektoren wie Energie und Immobilien schnitten deutlich besser ab als der Tech-Sektor. Aktien von Apple und Nvidia schlossen mit Verlusten von 1 % bzw. 2 %, ähnlich den Einbußen der Vorwoche. Die Unsicherheit über künftige Zinsschritte der Fed und Risiken einer protektionistischen US-Handelspolitik sowie geopolitische Spannungen belasteten weiterhin den Markt.

Neue Exportrestriktionen verunsichern Halbleitermarkt

Die scheidende US-Regierung unter Präsident Biden sorgte mit Plänen zu neuen Exportrestriktionen im Halbleiterbereich für zusätzliche Unsicherheit. Demnach sollen Chip-Exporte an einzelne Länder auf Basis einer Höchstgrenze der exportierten Rechenleistung beschränkt werden. Diese Maßnahmen wurden in Abstimmung mit Vertretern der zukünftigen Trump-Regierung getroffen. Mit Trumps Amtseinführung in knapp einer Woche könnte mehr Klarheit über den künftigen Wirtschafts- und außenpolitischen Kurs der USA entstehen.

Chinas Exporte 2025 unter Druck

Auch die chinesische Regierung wird sich auf mehr Gegenwind aus den USA einstellen müssen. Die gestern veröffentlichten Handelszahlen für Dezember zeichnen ein positives Bild, aber die starke Exportdynamik des letzten Jahres (Anstieg des Exportüberschusses um 21 % im Vergleich zu 2023) könnte 2025 einen Dämpfer erhalten. Berater des designierten Präsidenten Trump arbeiten an Plänen zur schrittweisen Anhebung von Importzöllen um 2 % bis 5 % pro Monat. Diese Nachricht führte heute Morgen zu einem Anstieg des CSI 300 um über 2 %, während der Dollar schwächer notierte. In China wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Neuaufstellung, betonte Zentralbankchef Pan Gongsheng, der auf mehr Bedeutung des Konsums hinwies.

Ereignisarme Börsensitzung am Dienstag

Aus Börsensicht ist der heutige Dienstag vergleichsweise ruhig. Neben Daten zu den US-Produzentenpreisen beginnt in den USA die Anhörung der Minister der zukünftigen Regierung. Besonders im Fokus steht der ehemalige Fox-Moderator Pete Hegseth, der als Verteidigungsminister nominiert wurde und voraussichtlich eine Mehrheit im Senat hinter sich haben wird.

Ausblick auf den heutigen Börsentag

Deutschland: Erholung des DAX

Die jüngste Korrektur im DAX scheint vorerst beendet. Zum Wochenauftakt war der DAX kurzzeitig auf 20.025 Punkte gefallen, nachdem er in der Vorwoche 20.480 Punkte erreicht hatte, in Sichtweite seines Rekords von 20.522 Punkten. Der Dow Jones Industrial erholte sich am Montagabend von seinem tiefsten Niveau seit Anfang November. Trotz Sorgen, dass die US-Notenbank Fed weitere Zinssenkungen hinauszögern oder sogar Zinsen anheben könnte, konnten sich die Technologiebörsen von ihren Tagestiefs absetzen.

USA: Dow erholt, Techs weiterhin schwach

Der US-Technologiesektor bemühte sich am Montag, seine Verluste zu reduzieren. Die Verluste wurden gegen Handelsende eingegrenzt, nachdem zuvor Zoll-, Inflations- und Zinssorgen sowie steigende Renditen für US-Staatsanleihen auf den Markt drückten. Der Nasdaq 100 schloss mit einem Minus von 0,30 Prozent. Der S&P 500 verzeichnete einen Zuwachs von 0,16 Prozent. Der Dow Jones Industrial erholte sich stärker und schloss mit einem Plus von 0,86 Prozent. Besonders gefragt waren Aktien aus dem Gesundheitssektor, allen voran UnitedHealth, die an der Spitze des Dow fast 4 Prozent gewannen.

Asien: Uneinheitliche Märkte

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien fanden am Dienstag keine einheitliche Richtung. Die Unsicherheit vor dem Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump belastet weiterhin die Märkte. Der japanische Leitindex Nikkei 225 fiel nach einem verlängerten Wochenende kurz vor Handelsschluss um gut zwei Prozent. Der Hang Seng in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong stieg hingegen im späten Handel um gut zwei Prozent, und der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandswerten gewann 2,4 Prozent.

Quellen:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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