Tagesausblick Kapitalmärkte 13. Januar 2025

US-Arbeitsmarktbericht schürt Zinssorgen

Der am Freitag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht zeigt, dass die US-Wirtschaft im Dezember 256.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen hat. Da die Konsensprognose lediglich bei 160.000 neuen Stellen lag und die Marktteilnehmer teilweise bereits mit weiteren Zinssenkungen rechneten, entfachte diese Nachricht schnell neue Zinssorgen und führte zu Kursverlusten dies- und jenseits des Atlantiks. Die Wahrscheinlichkeit von Leitzinssenkungen der Fed ist nun erst einmal vom Tisch. Der S&P 500 schloss mit einem Minus von 1,54 % bei 5.827 Punkten. Der DAX beendete die Woche mit 20.214 Punkten und einem Rückgang von 0,5 %. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete einen Tagesverlust von 0,81 % und schloss bei 4.977 Punkten.

Dollar-Rallye setzt sich fort

Angesichts der Unsicherheit bezüglich der handelspolitischen Agenda von Donald Trump und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft und Inflation hat der US-Dollar in den letzten Wochen gegenüber dem Euro deutlich aufgewertet. Der Euro verlor auch am Freitag 0,5 % und notierte bei EUR/USD 1,024. Damit rückt die prognostizierte Parität (LBBW-Prognose) immer näher. Der Dollar-Index, der einen Korb aus sechs Währungen abbildet, erreichte den höchsten Stand seit zwei Jahren. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries stieg auf 4,75 %, den höchsten Stand seit drei Monaten.

Wichtige Termine in dieser Woche

Diese Woche stehen eine Vielzahl wichtiger Makro-Veröffentlichungen auf der Agenda, insbesondere zur Wochenmitte. Am Mittwoch werden aktuelle Zahlen zum BIP-Wachstum in Deutschland für 2024 erwartet. Aufgrund der Konjunkturflaute rechnen wir mit einem Rückgang um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr. In den USA folgen am Mittwochnachmittag Inflationszahlen für den Dezember. Wir prognostizieren eine Steigerung von 0,4 % im Vergleich zum Vormonat bzw. 0,3 % für den Warenkorb ohne Nahrungsmittel und Energie. Am Mittwochabend wird FOMC-Vize John Williams eine Rede halten, die den Marktteilnehmern weitere Impulse hinsichtlich des geldpolitischen Kurses geben dürfte. Am Donnerstag werden in den USA die Einzelhandelsumsätze für den Dezember veröffentlicht, wobei wir einen Anstieg von 0,5 % im Vormonatsvergleich erwarten. Am Freitag wird China zudem BIP-Daten für das vierte Quartal 2024 bekanntgeben. Wir rechnen mit einem Wachstum von 4,9 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Ausblick auf den heutigen Börsentag

Deutschland: Moderate Verluste erwartet

Der DAX steht auch zu Beginn der neuen Woche leicht im Minus. Der deutsche Leitindex startet heute mit 20.155 Punkte tiefer in den Tag. Die Drohgebärden des designierten US-Präsidenten Donald Trump bezüglich hoher Einfuhrzölle und der starke US-Arbeitsmarktbericht schürten Inflationssorgen und dämpften die Erwartungen an weitere Zinssenkungen der Fed.

USA: Deutliche Verluste

Die New Yorker Börsen schlossen am Freitag mit deutlichen Verlusten. Ein starker US-Arbeitsmarktbericht und gestiegene Inflationserwartungen der Verbraucher belasteten die Märkte. Der Dow Jones Industrial fiel um 1,63 Prozent auf 41.938,45 Punkte, der S&P 500 verlor 1,54 Prozent und schloss bei 5.827,04 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 1,57 Prozent auf 20.847,58 Punkte.

Asien: Verluste durch Inflationssorgen

Die asiatischen Börsen litten am Montag unter anhaltenden Inflationssorgen. Der überraschend starke US-Arbeitsmarktbericht und das Konsumklima der Universität Michigan belasteten die Stimmung. Trotz guter Exportdaten aus China, die jedoch vor dem Hintergrund der drohenden Zölle von Donald Trump gesehen werden müssen, sanken die Märkte. Der Hang Seng in Hongkong fiel um mehr als ein Prozent, und der CSI 300 gab um 0,3 Prozent nach. Auch in Südkorea und Indien gab es Verluste.

Quellen:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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