Tagesausblick Kapitalmärkte 11. April 2025

US-Preise fallen überraschend: Ein Blick auf den Arbeitsmarkt und Verbraucherpreise

Gestern Nachmittag sorgte das US-Arbeitsministerium für eine Überraschung: Die Konsumentenpreise in den USA sind im März um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gesunken. Dies war ein unerwarteter Rückgang, der von Experten nicht vorhergesehen wurde. Selbst der Index, der die volatilen Gütergruppen Nahrungsmittel und Energie ausnimmt, legte im Monatsvergleich nur um 0,1 % zu. Diese Abweichung ist schwer erklärbar, insbesondere wenn man die Nachfrage für Konsumgüter wie neue und gebrauchte Kraftfahrzeuge betrachtet. Die Preise für neue Autos stiegen lediglich um 0,1 %, während die Preise für Gebrauchtwagen um 0,7 % sanken – trotz Berichten über hohe Käufe vor den Zollerhöhungen. Eine mögliche Ursache könnte eine unzureichende Saisonbereinigung der Daten sein. Im April könnte eine deutliche Gegenbewegung eintreten, insbesondere da die neuen Einfuhrzölle Anfang des Monats in Kraft getreten sind. Der Devisenmarkt reagierte prompt, und der Euro übersprang nach der Veröffentlichung die Marke von 1,11 US-Dollar.

Konsumentenstimmung und Inflationserwartungen

Heute Nachmittag wird der von der University of Michigan erhobene Index zur Konsumentenstimmung für April veröffentlicht. Bereits seit vier Monaten zeigt sich ein Abwärtstrend, und unsere Schätzung deutet auf eine weitere Eintrübung hin. Mindestens ebenso spannend ist, wie sich die drastischen Erhöhungen der US-Zölle auf die langfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher auswirken werden. Im März stiegen diese auf 4,1 %, das höchste Niveau seit Februar 1993. Diese Inflationserwartungen sind ein Hauptgrund dafür, dass wir von der US-Notenbank bis Frühjahr 2026 keine Leitzinssenkung erwarten. Trotz der sich abschwächenden Konjunktur bleibt das Risiko einer anhaltenden Inflation bestehen.

Statements von führenden US-Notenbankern

Die Präsidentin der Federal Reserve of Dallas, Lorie Logan, unterstützte gestern mit klaren Worten die aktuelle Haltung der US-Notenbank. Sie betonte die Bedeutung, zollbedingte Preiserhöhungen genau im Auge zu behalten, um eine weitere Inflationssteigerung zu verhindern. Einen Tag zuvor hatten sich die Präsidenten der Fed-Minneapolis und der Fed-St. Louis ähnlich geäußert. Diese Einheitlichkeit der Notenbanker zeigt, dass die Fed sich auf einen konservativen geldpolitischen Kurs konzentriert, ohne unmittelbar Zinssenkungen in Betracht zu ziehen.

Quellen:
LBBW-Markets.de

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