Steigende Kosten für Dienstleistungen
Die Inflationsrate im Euroraum ist laut der Schnellschätzung von Eurostat von 2,6 % im Mai auf 2,5 % im Juni gesunken. Die Inflationsrate, die ohne die Preisgruppen Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel berechnet wird, ging ebenfalls zurück, von 2,9 % im Mai auf 2,8 % im Juni. Dennoch bleibt die Teuerungsrate für Dienstleistungen – ähnlich wie in den USA oder dem Vereinigten Königreich – auf einem erhöhten Niveau.
Die Inflationsrate für Dienstleistungen lag im Juni bei 4,1 %, genau wie im Mai. Da der Rückgang der “Headline”-Inflationsrate in den vergangenen Monaten langsamer als erwartet verlief, haben wir kürzlich unsere Inflationsprognose für den Euroraum für das Gesamtjahr 2024 von 2,2 % auf 2,5 % angehoben. Dennoch gehen wir davon aus, dass die Notenbanker im Frankfurter Skytower bis Ende 2024 noch zweimal ihre Zinsschraube lockern werden.
Powell: Noch Zeit für Zinssenkung
Die US-Inflationsrate ist gemäß der von der US-Notenbank Fed bevorzugten Messzahl von 2,7 % im April auf 2,6 % im Mai gesunken und hat sich damit dem Inflationsziel der Fed von 2 % weiter angenähert. Aber den Worten von Fed-Chef Jerome Powell auf der EZB-Konferenz in Sintra, Portugal, zufolge wünschen sich die Fed-Offiziellen noch mehr Sicherheit darüber, dass der zugrunde liegende Preisaufwärtsdruck tatsächlich nachgelassen hat. Die Stärke der US-Wirtschaft versetzt die US-Notenbank in die komfortable Lage, mit Leitzinssenkungen warten zu können.
Viele US-Indikatoren auf der Tagesordnung
Heute werden eine Reihe wichtiger US-Konjunkturindikatoren veröffentlicht, darunter die Auftragseingänge, der Außenhandel, der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor und der ADP-Arbeitsmarktbericht. Nach unserer Prognose wird der Bericht des Personaldienstleistungsunternehmens ADP für Juni 2024 einen Anstieg der Beschäftigung um 120 Tausend im Monatsvergleich ausweisen, nach einem Plus von gut 150 Tausend im Vormonat. Der leichte Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hat uns veranlasst, eine Verlangsamung des Beschäftigungsaufbaus zu prognostizieren. Die offiziellen Arbeitsmarktzahlen werden am Freitag vom US-Arbeitsministerium veröffentlicht.
Blick auf die globalen Aktienmärkte
Deutschland: Erwartete Gewinne
Nach dem Rückschlag vom Vortag könnte der DAX zur Wochenmitte wieder an Fahrt gewinnen. Der Broker IG bewertete den deutschen Leitindex etwa zweieinhalb Stunden vor dem Start von Xetra um 0,3 Prozent höher auf 18.216 Punkte. Am Dienstag war der DAX bis auf 18.030 Punkte gesunken, bevor am Nachmittag wieder Käufer auf den Plan traten. Es gilt, das Hoch des Vortages bei 18.286 Punkten und die neun Punkte darüber liegende 21-Tage-Linie zu überwinden. Der Schwung der US-Technologiewerte könnte dabei, wie bereits am Dienstagnachmittag, hilfreich sein. Insbesondere Tesla stach hervor, mit einem Kursplus von gut 10 Prozent, was die Anleger mit unerwartet guten Auslieferungszahlen im ersten Quartal honorierten. Dennoch bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der politischen Situation in Frankreich bestehen.
USA: Gewinne verzeichnet
Am Dienstag entschieden sich die US-Aktienmärkte erst im späten Handel für den Aufwärtstrend. Der Leitindex Dow Jones Industrial verharrte lange Zeit mangels Impulsen, schloss aber letztendlich mit einem Plus von 0,41 Prozent auf 39.331,85 Punkte. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,62 Prozent auf 5.509,01 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen nahm bereits im frühen Handel an den Gewinnen vom Wochenauftakt teil und strebte ein Rekordhoch an. Der Index scheiterte nur knapp daran und stieg um 1,01 Prozent auf 20.011,89 Zähler. Das am Freitag erreichte Rekordhoch liegt bei knapp 20.018 Punkten.
Asien: Überwiegend Gewinne
Die wichtigsten asiatischen Börsen legten am Mittwoch überwiegend zu. Der japanische Leitindex Nikkei 225 baute mit einem Plus von zuletzt gut einem Prozent seine Gewinne vom Vortag aus. Auch in Australien, Indien und Südkorea gab es Gewinne. Der CSI 300, der die wichtigsten Werte der chinesischen Festlandbörsen umfasst, sank im späten Handel hingegen um 0,1 Prozent, während der technologielastige Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong um rund 1,2 Prozent stieg.
Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick