Tagesausblick Kapitalmarkt 9. Februar 2024

Die Verbraucherpreise in China verzeichneten im Januar einen stärkeren Rückgang als erwartet, mit einem Minus von 0,8% im Vergleich zum Vorjahr, während Analysten lediglich mit einem Rückgang von 0,5% gerechnet hatten. Diese Daten deuten auf anhaltenden Deflationsdruck hin. Obwohl es einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vormonat gab (um 0,3%), bleibt die deflationäre Tendenz in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt bestehen. Analysten befürchten, dass ohne weitere Stützungsmaßnahmen seitens der chinesischen Regierung und Notenbank die Aktienmärkte und der Renminbi weiter unter Druck geraten könnten.

Isabel Schnabel, Mitglied des EZB-Direktoriums, hat sich erneut gegen überstürzte Zinssenkungen ausgesprochen. In einem Interview mit der “Financial Times” betonte sie, dass eine geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) “geduldig und vorsichtig” erfolgen sollte. Sie verwies auf die anhaltende Inflation im Dienstleistungssektor, die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes und geopolitische Spannungen im Nahen Osten.

Die Renditen von 10-jährigen US-Staatsanleihen stiegen wieder auf über 4%, nachdem die Erwartungen an baldige Zinssenkungen abgenommen hatten. Europäische Aktienmärkte zeigten sich insgesamt robust, wobei der DAX sein Allzeithoch nur knapp verfehlte. Siemens und Infineon beeinflussten den DAX positiv, während Bayer Verluste verbuchte.

In den USA verzeichnete der Dow Jones einen leichten Gewinn. Disney und Arm Holding zeigten starke Performances, während Paypal nach enttäuschenden Quartalszahlen einen Verlust von 11,2% verzeichnete. Auffallend bei den positiven Quartalszahlen ist, dass die positiven Überraschungen häufig aus deutlichen Kosteneinsparungen resultieren. Energiewerte waren in den USA besonders gefragt, während Versorgerwerte Verluste verzeichneten.

Die asiatischen Märkte tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich, wobei die Börsen in China aufgrund des Neujahrsfests geschlossen blieben. Der Nikkei 225-Index in Japan gewann leicht an Wert. Der DAX schloss erneut unterhalb von 17.000 Punkten, während der S&P 500 die historische Marke von 5.000 Punkten erreichte.

Die Unternehmensberichtssaison geht weiter, und der Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Washington steht im Fokus, insbesondere in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine. Auch die neue Führung der türkischen Notenbank unter Fatih Karahan wird aufmerksam beobachtet, während die Märkte insgesamt durch die laufende Unternehmensberichtssaison gestützt werden.

Quelle:
LBBW-Markets.de
Commerzbank-Maerkte im Überblick

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