Tagesausblick Kapitalmärkte, 8. April 2024

Robuster Arbeitsmarkt in den USA

Die jüngsten Daten zur Beschäftigungsentwicklung in den USA haben positiv überrascht, mit einem Zuwachs von über 300.000 Arbeitsplätzen im März. Sowohl die Arbeitslosenquote als auch die Stundenlöhne entsprachen den Erwartungen der Analysten. Selbst wenn diese Beschäftigungsdaten später oft deutlich revidiert werden, wäre dies – sofern sich die veröffentlichten Daten bestätigen – der stärkste Anstieg der Beschäftigtenzahl seit Mai 2023. Auch die drei vorherigen Monate zeigten bereits ein solides Plus. Sollte sich die US-Konjunktur derzeit abschwächen, so hat der Arbeitsmarkt davon noch nichts mitbekommen. Die Federal Reserve (Fed) wird diese Entwicklung sicherlich aufmerksam verfolgen. Die LBBW hatte ohnehin nicht mehr mit einer Zinssenkung im Juni gerechnet. Mit den am Freitag veröffentlichten Daten ist ein solcher Schritt noch unwahrscheinlicher geworden.

Zinsen steigen, Aktienmärkte bleiben unbeeindruckt

In Reaktion auf den Arbeitsmarktbericht stieg die Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen um rund 5 Basispunkte und erreichte den höchsten Tagesschlussstand seit November. In Europa war die Reaktion der Anleihemärkte etwas verhaltener. Den Aktienmärkten schienen die Daten vom US-Arbeitsmarkt derweil gleichgültig zu sein. Der S&P 500 schloss den Handelstag mit einem Plus von gut einem Prozent.

Märkte im Bann der Geldpolitik

Die Woche beginnt heute noch relativ daten- und ereignisarm. Heute früh werden die Daten zur deutschen Industrieproduktion im Februar veröffentlicht. Die Industrie steckt unserer Einschätzung nach weiterhin in der Rezession und die Produktion dürfte spürbar niedriger ausgefallen sein als vor einem Jahr zu dieser Zeit. Die Finanzmärkte schauen derweil weiterhin gebannt auf die Notenbanken – und da wird es am Mittwoch und Donnerstag spannend. Am Mittwoch kommen Inflationsdaten aus den USA. Zudem veröffentlicht die Fed ihr Protokoll vom letzten Zinsentscheid. Am Donnerstag steht dann der Zinsentscheid der EZB an. Wir halten es zwar für überaus unwahrscheinlich, dass die Euro-Währungshüter bereits jetzt damit beginnen, ihre Geldpolitik zu lockern. EZB-Chefin Lagarde dürfte aber die Tür für eine Zinssenkung auf der Juni-Sitzung weit öffnen. Last but not least hat in den USA bereits die vierteljährliche Berichtssaison der Unternehmen begonnen. Am Freitag dieser Woche gewähren einige Großbanken Einblick in ihre Bücher.

Quelle:
LBBW-Markets.de

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