Aktienmarkt: Recht entspannt vor Ostern
Am vergangenen Donnerstag erreichte der DAX mit 17.879 Punkten einen neuen Höchststand. Seitdem scheint dem Aktienmarkt jedoch die Schwungkraft abhanden gekommen zu sein. Dies gilt auch für die Wall Street, wo nach dem Abschluss der Berichtssaison die Impulse fehlen. Auch bei den aufstrebenden Chip- und KI-Aktien waren zuletzt Gewinnmitnahmen zu beobachten.
Deutsche Aktien: Schwacher Wochenstart
Negative Vorgaben aus Übersee führten zu einem schwächeren Wochenstart am deutschen Aktienmarkt. Der Leitindex Dax 40 bewegte sich den Rest des Handelstages in einem relativ engen Band seitwärts. An der Spitze der Performanceliste standen dabei die Aktien des Immobilienspezialisten Vonovia, die weiterhin von dem wieder positiver gesehenen Zinsumfeld profitieren.
Europäische Aktien: Gewinnmitnahmen bei IT-Titeln
Im Euroraum setzten sich die Gewinnmitnahmen bei IT-Titeln und Medien weiter fort, während das Immobiliensegment von der aktuellen Stimmungslage profitierte. Die meisten anderen Branchen wiesen keine größeren Kursbewegungen auf. Am Ende des Euro Stoxx 50 stand mit der Aktie von ASML einer der seit Jahresanfang stark gestiegenen IT-Werte.
US-Aktien: Schwacher Start in den Handelstag
Auch die Indizes an der Wall Street starteten schwächer in den Handelstag. Während S&P 500 und Nasdaq 100 mit leichten Verlusten schlossen, erreichte der Dow Jones Industrial wieder positives Terrain. Auf Branchenebene ragten die Rohstoffbranchen Grundstoffe und Energie positiv heraus.
Asiatische Aktien: Uneinheitliche Richtung
Die asiatischen Börsen fanden heute Morgen keine einheitliche Richtung. Während der japanische Nikkei 225 etwas schwächer tendierte, setzte der Hang-Seng-Index in Hongkong seine Erholung schwungvoll weiter fort.
Bitcoin und Yen im Aufwind
Der Bitcoin legt weiter zu und erreichte mit 72.900 US-Dollar ein neues Allzeithoch. Ebenfalls fest tendierte in den vergangenen Tagen der japanische Yen. Gegenüber dem US-Dollar legte die japanische Währung den vierten Tag in Folge zu, nachdem die Q4-BIP-Daten nach oben revidiert wurden. In der ersten Schätzung schrumpfte das BIP um 0,4 % (annualisiert) im vierten Quartal. Den gestern veröffentlichten revidierten Daten zufolge legte Japans Wirtschaft aber um 0,4 % zu. Damit hat Japan eine technische Rezession vermieden.
Ölproduktionsrekord in den USA
Gestern legte die EIA (US-Behörde für Energiestatistiken) ihre jährlichen Ölproduktionsdaten vor. Mit durchschnittlich 12,9 Mio. Barrel pro Tag (mbpd) sind die Vereinigten Staaten nun das sechste Jahr in Folge der größte Ölförderer weltweit. Im Dezember wurde auf Monatsbasis ein neuer Rekordwert von 13,3 mbpd erreicht. Dieser Trend ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil US-Präsident Joe Biden eigentlich Erneuerbare Energien fördern möchte. Doch das aktuelle Ölpreisniveau ist für die heimischen „Fracker“ nach wie vor attraktiv.
US-Inflationsdaten im Fokus
Inflationsdaten sind derzeit besonders marktbewegend. Wie das Kaninchen auf die Schlange schauen die Marktteilnehmer deshalb auf die heute Nachmittag (13:30 Uhr) avisierten Daten zu den US-Verbraucherpreisen im Februar. Die Headline-Inflation dürfte nach unserer Prognose knapp oberhalb der Marke von 3 % (Jahresveränderung) stagniert haben, wobei steigende Benzinpreise wohl ein fortgesetztes Abflauen des Teuerungsdrucks verhindert haben.
Im Fokus steht einmal mehr die Kerninflation. Nachdem deren Monatsveränderungsrate im Januar bei 0,4 % und damit über dem Durchschnitt der vorangegangenen Monate lag, stellt sich nun die Frage, ob dieser Wert einen Ausreißer nach oben darstellt. Falls ja, dann dürfte die Jahresveränderungsrate dank negativer Basiseffekte jenen Rückgang „nachholen“, der im Vormonat zum Entsetzen der Marktteilnehmer ausgeblieben war. Bestätigt sich hingegen im Februar das erhöhte Tempo beim Preisauftrieb, dann wäre dies aus Sicht der US-Währungshüter ein deutliches Alarmsignal. In diesem Fall müsste man sich wohl darauf einstellen, dass Fed-Chef Powell im Rahmen des anstehenden Zinsentscheids am 20. März merklich „falkenhafter“ klingt als jüngst vor dem US-Kongress. Zudem würde eine Aufwärtsverschiebung der Leitzinsprojektionen („Dot Plot“) wahrscheinlicher. Im Angesicht eines solchen Impulses würden die jüngsten Kursaufschläge am US-Treasurymarkt vermutlich relativ schnell Makulatur. Auch die Aktienmärkte dürften dies wohl kaum länger ignorieren.