Rückblick auf die Börsenwoche: Inflation und Konjunkturdaten dominieren das Geschehen
US-Inflationsrate im Anlegerfokus: Die vergangene Börsenwoche stand ganz im Zeichen der US-Inflationsrate, die weiterhin die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zog. Die überzogenen Erwartungen an Zinssenkungen hatten den Aktienbörsen Ende 2023 eine Jahresendrally beschert. Seitdem versuchen Notenbanken, diesen Enthusiasmus zu dämpfen, um ihre strikte Bekämpfung der Inflation nicht zu konterkarieren. Die Federal Reserve (Fed) zeigt sich jedoch zunehmend zuversichtlich, ihr Inflationsziel von 2% zu erreichen.
US-Berichtssaison hat Zenit überschritten: In den USA hat die Berichtssaison ihren Zenit bereits überschritten. Nur noch neun S&P 100-Konzerne werden in der kommenden Woche ihre Zahlen präsentieren, darunter bekannte Namen wie Coca Cola, Pepsi und Cisco. Dies markiert eine Phase, in der der Fokus verstärkt auf Einzelwertebene liegen wird.
Wesentlicher Blick auf die US-Preisentwicklung: Die kommende Woche wird vor allem von der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise geprägt sein. Die neu angepassten Zahlen basieren auf einem überarbeiteten Warenkorb, was ihre Interpretation erschweren könnte. Dennoch wird erwartet, dass die Kerninflation im Januar um 0,3% steigt, während die Gesamtinflation aufgrund niedrigerer Energiepreise nur um 0,2% zunehmen dürfte.
Mehrere US-Konjunkturdaten zum Wochenschluss: Zusätzlich zu den Verbraucherpreisen stehen zum Wochenschluss in den USA eine Vielzahl von Konjunkturdaten an. Die Industrieproduktion wird leicht ansteigen, während die Einzelhandelsumsätze etwas schwächer erwartet werden. Das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan sollte ungefähr auf dem Niveau des Vormonats bleiben. In der Eurozone bleibt die Agenda vergleichsweise dünn, mit Ausnahme der ZEW-Konjunkturerwartungen, bei denen ein leichter Anstieg prognostiziert wird.
Kein Börsenhandel in China: Aufgrund des chinesischen Neujahrsfests und der darauf folgenden Goldenen Woche wird es in China bis Ende der Woche keinen Börsenhandel geben. Dies könnte zu einer gewissen Ruhe an den internationalen Märkten beitragen.
Ausblick auf die kommende Börsenwoche: Zinssenkungserwartungen, Währungen, Aktien und Rohstoffe im Fokus
Anleihen: Die Aufwärtsbewegung bei den Renditen der Staatsanleihen könnte sich in der kommenden Woche fortsetzen. Dies wird besonders durch die Äußerungen der Notenbankvertreter beeinflusst, die darauf abzielen, überzogene Erwartungen an sehr frühe Zinssenkungen zu dämpfen. Entscheidend wird hierbei die Meldung der US-Verbraucherpreise für Januar am Dienstag sein.
Währungen: Der Euro hat sich auf einem niedrigen Niveau oberhalb von 1,0750 US-Dollar stabilisiert. Die Meldung der US-Inflationszahlen bleibt für die Währungsentwicklung von großer Bedeutung. Ein möglicher erneuter Anstieg des US-Dollars gegenüber anderen wichtigen Währungen könnte von den Notenbankmitgliedern als Dämpfung der Zinssenkungserwartungen interpretiert werden.
Aktien: Die Aktienmärkte könnten vor einer Verschnaufpause stehen, da die Impulse begrenzt sind. Mit Blick auf die in der letzten Woche erreichten wichtigen Marken wird es schwerfallen, diese dauerhaft zu überwinden. Die Fortsetzung der Hausse steht und fällt vor allem mit den großen Technologiewerten, während breitere Indizes wie Dax 40 und S&P 500 vor Herausforderungen stehen.
Rohstoffe: Die Preise für Rohöl und Gold dürften voraussichtlich innerhalb ihrer aktuellen Bandbreiten bleiben. Die Nachrichtenlage aus dem Mittleren Osten könnte weiterhin preistreibende und -belastende Impulse für den Rohölmarkt liefern.
Quelle:
Commerzbank Markteinschaetzung Wochenausblick
LBBW Kapitalmaerkte_Weekly_KW6.pdf