Tagesausblick Kapitalmärkte 8. Januar 2025

Euroraum-Inflation steigt leicht an

Die Inflation im Euroraum hat im Dezember eine leichte Zunahme verzeichnet. Laut der gestern veröffentlichten Schnellschätzung von Eurostat erhöhten sich die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 %. Im November hatte die Teuerungsrate noch bei 2,2 % gelegen. Die Kerninflation, die Energie ausklammert, betrug im Dezember 2,7 %. Besonders im Dienstleistungssektor stiegen die Preise um 4,0 %, was im Einklang mit der seit über einem Jahr anhaltenden Inflationsrate in diesem Bereich steht. Die Anleihemärkte reagierten kaum auf diese Daten, da der Anstieg der Inflation bereits im Vorfeld erwartet wurde. Inflationsdaten aus den einzelnen Euroländern zeigten, dass die Preise im Dezember in Deutschland und Spanien stärker als prognostiziert stiegen, während Frankreich und Italien weniger starke Zuwächse verzeichneten.

Ein weiterer gestern veröffentlichter Bericht der EZB zeigt, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher im November gestiegen sind. Der Median der Erwartungen für die nächsten zwölf Monate stieg zum zweiten Mal in Folge von 2,5 % auf 2,6 %. Die durchschnittlichen Inflationserwartungen für die nächsten drei Jahre erhöhten sich von 2,1 % im Oktober auf 2,4 % im November.

Positive Überraschung beim Service-ISM

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor zeigte im Dezember eine stärkere Zunahme als erwartet, von 52,1 auf 54,1 Punkte. Dieser Wert liegt deutlich im Bereich wirtschaftlicher Expansion, wie die gestrige Veröffentlichung des Institute for Supply Management (ISM) zeigt. Auch der Index für neue Aufträge verzeichnete kräftige Zuwächse. Mit der steigenden Nachfrage erhöhten sich auch die Kosten spürbar. Der in der ISM-Umfrage ermittelte Wert für die gezahlten Preise im Dienstleistungssektor stieg von 58,2 im November auf 64,4 Zähler und erreichte damit den höchsten Stand seit Februar 2023. Diese Daten unterstreichen die Robustheit der US-Wirtschaft und lassen nicht auf ein Nachlassen der Inflation schließen. Dies führte zu Spekulationen über weniger aggressive Zinssenkungen der Fed, was die US-Staatsanleiherenditen gestern ansteigen ließ.

Ausblick auf heutige Fed-Protokolle

Heute stehen wichtige Makrodaten aus dem Euroraum zur Veröffentlichung an, darunter das Wirtschaftsvertrauen, das Industrievertrauen und die Produzentenpreise. In den USA gibt die ADP-Beschäftigungsveränderung bereits Hinweise auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes, bevor am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht erscheint. Zudem wird das Protokoll zur letzten Zinsentscheidung der US-Notenbank vom Dezember die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Ausblick auf den heutigen Börsentag

Deutschland: Leichte Kursverluste
Nach einem erfolgreichen Jahresauftakt könnte es am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte etwas ruhiger zugehen. Der DAX wird am Mittwoch nach zwei starken Börsentagen voraussichtlich kaum Bewegung zeigen. Das Rekordhoch von Mitte Dezember bleibt jedoch mit nur knapp einem Prozent Abstand erreichbar. Die Vorgaben aus den USA sind negativ, da die Wall Street und insbesondere die Technologiebörse Nasdaq Verluste verzeichneten. Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management verweist auf den starken Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den USA.

USA: Verluste
An den US-Aktienmärkten haben die Anleger am Dienstag vor allem bei Technologiewerten Gewinne mitgenommen. Robuste Wirtschaftsdaten aus den USA dämpften die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen durch die Fed. In den letzten Handelsstunden beschleunigte sich die Abwärtsbewegung. Der technologielastige Nasdaq 100 schloss mit einem Verlust von 1,79 % bei 21.173,04 Punkten, während der Dow Jones Industrial um 0,42 % auf 42.528,36 Punkte fiel.

Asien: Kursverluste
Auch die wichtigsten Aktienmärkte in Asien verzeichneten am Mittwoch Verluste. Die schwächere Entwicklung an den US-Aktienmärkten und fallende Technologiewerte dämpften die Stimmung in Asien. Der japanische Nikkei 225 gab kurz vor Handelsschluss um 0,2 % nach, der Hang Seng in Hongkong sank im späten Handel um rund 1 %, und der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandswerten verlor 0,3 %.

Quellen:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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