Tagesausblick Kapitalmärkte 23. August 2024

Einkaufsmanager erneut pessimistischer

Der Composite-Einkaufsmanagerindex für den Euroraum hat sich leicht verbessert, aber die deutsche Wirtschaft bleibt zurück. Während der Dienstleistungssektor im August optimistischer wurde, verharrt die Industrie weiterhin im kontraktiven Bereich. Beide Subkomponenten sanken das dritte Mal in Folge – und das stärker als erwartet. Der PMI für die Industrie fiel deutlich unter die 50er-Marke auf 42,1 Punkte. Im Dienstleistungsbereich blieb der Indikator mit 51,4 Punkten (-1,1) knapp über 50. Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung der USA belastet die deutsche Industrie, während die Frühlingsgefühle im Dienstleistungssektor abklingen. Für das dritte Quartal zeichnet sich eine Stagnation ab.

Lohndruck im Euroraum

Die Tariflohnentwicklung im Euroraum verlangsamt sich. Im zweiten Quartal schwächte sich der Lohntracker der EZB auf rund 3,6 % ab, nach 4,7 % im ersten Quartal 2024 und 5,2 % im Gesamtjahr 2023. Die erneut schwachen PMI-Daten und der nachlassende Lohnkostendruck erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung der EZB am 12. September. Am Geldmarkt wird eine zweite Zinssenkung um 25 Basispunkte aktuell mit 99 % Wahrscheinlichkeit eingestuft, vorausgesetzt, die Inflationsdaten für August bestätigen den erwarteten Rückgang.

Geldpolitischer Kurs der Fed

Auf dem Jackson Hole Economic Symposium treffen sich Vertreter von Notenbanken weltweit. Die heutige Rede von Fed-Chef Jerome Powell um 16 Uhr MESZ wird mit Spannung erwartet. Angesichts der vorauseilenden Zinssenkungsspekulation könnte sein geldpolitischer Kurs beträchtliches Potenzial für Kursrücksetzer bieten. Nach den jüngsten US-Inflationsdaten deutet alles auf eine Zinswende auf der nächsten Fed-Sitzung am 18. September hin.

Ausblick auf die globalen Aktienmärkte

DEUTSCHLAND: Stabiler erwartet

Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am Freitag vor einer Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell in Jackson Hole wenig Bewegung ab. Der Broker IG taxierte den DAX rund zwei Stunden vor dem Auftakt prozentual unverändert auf 18.493 Punkte. In der laufenden Woche hat der deutsche Leitindex seinen rund 1.500-Punkte-Kursrutsch vom Monatsanfang endgültig wettgemacht, aber für weitere Gewinne fehlt ihm bislang die Kraft. Anleger richten nun ihre Aufmerksamkeit auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Sie erhoffen sich von Powells Rede Hinweise darauf, ob und wie deutlich die Fed den Leitzins im September senken wird und ob mit weiteren Zinsschritten im Jahresverlauf zu rechnen ist.

USA: Zurückhaltung vor Powell-Rede

Angeführt von deutlich schwächeren Technologiewerten sind die US-Aktienmärkte am Donnerstag vor der mit Spannung erwarteten Rede von Jerome Powell eingeknickt. Der Dow Jones Industrial schloss 0,43 Prozent tiefer bei 40.712,78 Punkten. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,89 Prozent auf 5.570,64 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,68 Prozent auf 19.491,84 Punkte nach unten.

ASIEN: Uneinheitlich

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Das Warten auf geldpolitische Signale prägt auch hier das Geschehen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 gewann im späten Handel 0,5 Prozent. Der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungszone Hongkong sank hingegen zuletzt um 0,4 Prozent, während der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen um 0,6 Prozent zulegte.

Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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