Tagesausblick Kapitalmärkte, 6. August 2024

Kursrodeo an den Weltbörsen

Am gestrigen Montag standen die Aktienmärkte weltweit unter Druck. In Deutschland fiel der Leitindex DAX um rund 2 %, während der S&P 500 in den USA bis zum Handelsschluss fast 3 % verlor. Händlerkommentaren zufolge sind die Sorgen vor einer US-Rezession der Haupttreiber für die Kursverluste. Auch die Tech-Werte, die in den letzten Monaten die Hausse antrieben, gerieten unter Druck. Zwar milderte der Einkaufsmanager-Index für das Dienstleistungsgewerbe (Non-Manufacturing) die Konjunktursorgen etwas, indem er im Juli von 48,8 auf 51,4 stieg, dennoch blieben die Kurse im gestrigen Handelsverlauf deutlich im Minus.

Rentenmärkte im Aufwind

In diesem Umfeld konnten die Rentenmärkte weiter zulegen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen sank weiter und hat in den Handelstagen seit Ende vorvergangener Woche rund 30 Basispunkte auf unter 2,20 % nachgegeben. Selbst Spekulationen über eine mögliche vorzeitige Zinssenkung der US-Notenbank machten gestern die Runde.

Geopolitische Sorgen halten an

Neben den Konjunktursorgen trägt auch die geopolitische Lage zur aktuellen Risikoscheu der Anleger bei. Im Mittleren Osten droht eine Eskalation, nachdem der Iran Israel mit Vergeltung gedroht hat. Ein ranghohes Führungsmitglied der palästinensischen Terrororganisation Hamas fiel in Teheran einem Anschlag zum Opfer. Beobachter rechnen mit einer Eskalation der militärischen Lage noch in dieser Woche. Abseits der Marktspekulationen wird die Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei, Kamala Harris, heute ihren Vize-Präsidentschaftskandidaten bekannt geben. Diese Nachricht könnte jedoch angesichts der aktuellen Börsenturbulenzen zur Randnotiz verkümmern.

Auftragseingang und US-Handelsbilanz

Die heutigen Konjunkturdaten könnten neue Kursimpulse liefern. Aus Deutschland werden die Zahlen für den Auftragseingang in der Industrie für den Berichtsmonat Juni erwartet. Ein leichter Anstieg um 0,3 % zum Vormonat wird prognostiziert. Allerdings würde dies nicht einmal den Rückgang um 2,5 % im Mai ausgleichen, geschweige denn die Auftragserosion der letzten Monate.

Ausblick auf die globalen Aktienmärkte

DEUTSCHLAND: Stabil nach Ausverkauf

Nach dem jüngsten Ausverkauf im DAX zeichnet sich am Dienstag eine Stabilisierung ab. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex gut zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,78 Prozent höher auf 17.475 Punkte. Obwohl sehr schwache Weltbörsen aufgrund von Rezessionssorgen in den USA den DAX am Montag belasteten, konnte die runde Marke von 17.000 Punkten gehalten werden.

USA: Kräftige Verluste

Die Talfahrt an den US-Märkten setzte sich am Montag fort. Die anhaltenden Sorgen über eine drohende Rezession in den USA führten zu einem starken Rückgang des marktbreiten S&P 500 um 3,00 Prozent auf 5.186,33 Punkte – der größte Tagesverlust seit September 2022. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 2,60 Prozent und schloss bei 38.703,27 Punkten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 2,96 Prozent ein und notierte bei 17.895,16 Zählern.

ASIEN: Japan erholt

An den Aktienmärkten in Tokio erholte sich der Nikkei-Index für 225 führende Werte nach dem massiven Kursverlust zum Wochenauftakt. Das Kursbarometer verzeichnete zuletzt einen kräftigen Anstieg von acht Prozent. Am Montag war der Index um mehr als zwölf Prozent eingebrochen, was auch in anderen Ländern zu deutlichen Kursverlusten führte. Der zuvor starke Anstieg des Yen hatte die Kurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark belastet. Inzwischen hat sich die Stimmung aufgrund einer Abschwächung des Yen laut Händlern verbessert. In China waren die Bewegungen am Dienstag weniger heftig: Der techlastige Hang-Seng-Index in Hongkong legte um 0,5 Prozent zu, während der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen um 0,2 Prozent zurückging .

Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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