Tagesausblick Kapitalmärkte, 18. Juli 2024

Finanzmärkte: Mutige Bewertungen

Der Goldpreis erreichte gestern mit 2.483,60 US-Dollar pro Feinunze einen neuen Höchststand. Parallel dazu zeigte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar so stark wie seit März nicht mehr und näherte sich der Marke von 1,0950 US-Dollar. Die Renditen sind rückläufig, wobei zehnjährige US-Staatsanleihen auf das niedrigste Niveau seit vier Monaten gefallen sind. Ihre deutschen Pendants haben noch etwa 20 Basispunkte bis zu einem neuen Vier-Monats-Renditetief.

Die Notenbanken prägen die Entwicklung vieler Finanzmarktzeitreihen. Während die US-Währungshüter zögern, ihren Leitzins zu senken, hat die EZB bereits im Juni gesenkt. Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump warnte die Fed vor einer Senkung vor der Novemberwahl, obwohl die Dynamik der US-Wirtschaft nachlässt. Daher der schwächere US-Dollar am Devisenmarkt und die jüngsten Gewinne beim Gold.

Wahl im EU-Parlament

In Straßburg stellt sich heute Ursula von der Leyen im EU-Parlament zur Wiederwahl als Kommissionspräsidentin. Obwohl die “Koalitionäre” Europäische Volkspartei, Sozialdemokraten und Liberale grundsätzlich bereit sind, von der Leyen erneut zu wählen, scheint die Unterstützung nicht vollständig zu sein. Mehr als 40 abweichende Stimmen sollten es tunlichst nicht werden. Die Aufgaben der neuen EU-Kommission sind klar: Sie muss eine klare Linie gegenüber Aggressoren, Kriegstreibern und Völkermördern einnehmen. In der Handelspolitik wird der nächste US-Präsident den Ton angeben – höchstwahrscheinlich wird es erneut Donald Trump sein. Mit ihm werden in harten Verhandlungen Deals zu schließen sein, wie es einst Jean-Claude Juncker tat.

Ausblick auf die globalen Aktienmärkte

Deutschland: Erwartete leichte Gewinne

Nach drei Tagen der Korrektur könnte der Dax am Donnerstag mit leichten Gewinnen beginnen. Der Broker IG schätzte den deutschen Leitindex am Morgen etwa zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 0,2 Prozent höher auf 18.472 Punkte. Am Mittwochnachmittag hatte er seine 21-Tage-Durchschnittslinie bei 18.347 Punkten verteidigt, nach einem Wochenminus von zeitweise mehr als zwei Prozent. Die Wall Street zeigt weiterhin ein gemischtes Bild. Während der Dow Jones Industrial seine Rekordjagd fortsetzte, öffneten die Indizes der Technologiebörse Nasdaq eine Kurslücke nach unten.

USA: Dow setzt Rekordjagd fort

Die Umschichtungen der Anleger innerhalb des US-Aktienmarktes gehen weiter. Der Leitindex Dow Jones Industrial setzte am Mittwoch seine Rekordjagd fort und kletterte deutlich über die Marke von 41.000 Punkten. Er schloss 0,59 Prozent fester bei 41.198,08 Punkten. Damit verringerte er seinen seit Jahresbeginn deutlichen Rückstand auf die anderen Indizes weiter. Am Vortag hatte der Dow mit einem Plus von 1,85 Prozent den größten Tagesgewinn seit Anfang Juni verzeichnet.

Asien: Uneinheitlich

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien zeigten am Donnerstag keine einheitliche Richtung. In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei 225 zuletzt um 2,2 Prozent. Die Schwäche an den US-Technologiebörsen setzte sich dort fort. Der CSI 300 mit den wichtigsten Werten der Börsen in Shanghai und Shenzhen legte in China hingegen 0,1 Prozent zu. In Hongkong stieg der Hang-Seng-Index ebenfalls leicht um 0,2 Prozent.

Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick

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