Gemischte Gefühle an der Wall Street
Am Freitag mussten die Marktteilnehmer auf der anderen Seite des Atlantiks einen gemischten US-Arbeitsmarktbericht verdauen. Die US-Wirtschaft schuf im Juni 206.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft und übertraf damit die Konsenserwartung. Allerdings wurden die Beschäftigungszahlen der beiden Vormonate deutlich nach unten korrigiert und die Arbeitslosenquote stieg überraschend auf 4,1 %. Diese Anzeichen einer möglichen Abkühlung der US-Konjunktur weckten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der Fed. Infolgedessen sanken die Renditen der US-Treasuries, während der S&P 500 die Woche mit einem Tagesplus von 0,5 % bei 5.567 Punkten beendete.
Komplexe Verhandlungen in Paris
In Frankreich hat die Republikanische Front gegen den rechtspopulistischen RN erneut standgehalten: Mit 143 Sitzen bleiben die Rechtspopulisten in der neuen Nationalversammlung klar in der Opposition. Die Führungsrolle beansprucht nun das Linksbündnis, das mehr Sitze gewann als die bisherige Regierungspartei. Die Regierungsbildung dürfte sich als äußerst kompliziert erweisen, da sie den größten Teil des Linksbündnisses und den zentristischen Block umfassen muss.
USA: Biden und Powell im Fokus
In den USA steht ein politisches Thema im Vordergrund: Der Druck auf Präsident Biden wächst, im Herbst nicht zur Wiederwahl anzutreten. Am Dienstag wird Fed-Chef Jerome Powell den halbjährlichen Rechenschaftsbericht vor dem Kongress ablegen. Darüber hinaus wird der bis zum 11. Juli andauernde NATO-Gipfel in Washington beginnen.
Wirtschaftsdaten im Blick
Am Mittwoch werden neue Inflationszahlen für den Juni aus China erwartet. Die Prognose bleibt unverändert bei 0,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Am Donnerstag steht die Entwicklung der US-Verbraucherpreise für den Juni im Fokus. Es wird ein Anstieg um 0,1 % (zuvor: 0 %) im Vergleich zum Vormonat erwartet. Am Freitag folgt schließlich noch das Verbrauchervertrauen der University of Michigan für Juli. Die LBBW prognostiziert einen Anstieg des Indikators auf 71 Zähler.
Blick auf die globalen Aktienmärkte
Deutschland: Vorsichtiger Wochenstart
Am Montag könnten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt nach der zweiten Wahlrunde in Frankreich zunächst zurückhalten. Der erwartete Rechtsruck in Deutschland’s Nachbarland war weniger stark als erwartet, aber die Unsicherheit über die politischen Auswirkungen der Wahl bleibt bestehen. Der Broker IG schätzt den Dax etwa zwei Stunden vor dem Start von Xetra fast unverändert auf 18.478 Punkte.
USA: neue Rekorde trotz oder aufgrund abkühlender Wirtschaft
Nach der Feiertagspause haben die US-Börsen neue Höchststände erreicht. Sie wurden am Freitag durch den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Juni unterstützt, der der Federal Reserve Argumente für Zinssenkungen liefert. Der S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 erreichten Rekordstände. Der Nasdaq 100 stieg um 1,02 Prozent auf 20.391,97 Punkte. Der S&P 500 stieg am Freitag um 0,54 Prozent auf 5.567,19 Punkte. Der Dow Jones Industrial blieb jedoch mit einem Plus von 0,17 Prozent auf 39.375,87 Punkte zurück. Im Dow sind die Technologieaktien, die die Börsenrally anführen, nicht so stark gewichtet wie im Nasdaq 100 und im S&P 500.
Asien: überwiegend leichte Verluste
Zu Beginn der Woche verzeichneten die wichtigsten asiatischen Börsen überwiegend Verluste. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor zuletzt 1,4 Prozent. Der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen umfasst, sank um 0,5 Prozent. Der japanische Leitindex Nikkei 225 notierte im späten Handel leicht im Plus bei 40.950 Punkten, nachdem er kurz nach Handelsbeginn ein weiteres Rekordhoch erreicht hatte.
Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick