Rassemblement National führt nach Runde 1
Die gestrige Wahl in Frankreich brachte den erwarteten Erdrutscherfolg für den rechtspopulistischen Rassemblement National (RN). Seine Kandidaten erhielten rund 33 % der gültigen abgegebenen Stimmen. Die Kandidaten der linkspopulistischen „Neuen Volksfront“ erzielten 28 % und für Macrons liberales Wahlbündnis entschieden sich 21 % der Wähler. Die konservativen Republikaner kamen auf 10%. Die Wahlbeteiligung lag mit über 60 % so hoch wie lange nicht mehr.
Neuer Kandidat für Demokraten?
Nach der katastrophalen Darbietung von US-Präsidenten Biden im TV-Duell mit seinem Amtsvorgänger und Herausforderer Donald Trump mehren sich die Stimmen, die einen Verzicht Bidens auf eine erneute Kandidatur fordern. Zu diesem Zeitpunkt ist es müßig, über Ersatzkandidaten zu spekulieren. Aber vermutlich hätte jeder Gouverneur eines US-Bundestaates – und davon gibt es immerhin 23 – eine bessere Figur als Biden gemacht.
Heute deutsche Inflation für Juni
Am heutigen Montag werden neben der hohen Politik insbesondere die Inflationszahlen Resonanz finden. Die Inflationsrate (Vergleich zum Vorjahresmonat) dürfte in Deutschland von 2,4 % auf 2,3 % zurückgegangen sein.
Blick auf die globalen Aktienmärkte
Deutschland: Moderate Gewinne nach Frankreich-Wahl
Nach der ersten Runde der Parlamentswahl in Frankreich dürfte der DAX seine jüngste Stabilisierung fortsetzen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 0,7 Prozent höher auf 18.365 Punkte. In Frankreich kämpfen Rechtsnationale und bürgerliche Parteien um die Macht im Land. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) hofft nach ihrem erwartungsgemäßen Erstrundensieg, die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu holen und so an die Regierung zu kommen. Ihr Vorsprung ist jedoch weniger deutlich ausgefallen als befürchtet. Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager werden versuchen, ihren Sieg mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen am 7. Juli zu verhindern.
USA: Gewinnmitnahmen nach Rekordjagd
Die US-Börsen sind am Freitag nach einer weiteren Rekordjagd etwas tiefer aus dem Handel gegangen. Nach anfänglichen Kursgewinnen verlor der Dow Jones Industrial am Ende 0,12 Prozent auf 39.118,86 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus in ähnlicher Größenordnung. Die Monatsbilanz weist einen Gewinn von gut einem Prozent aus, seit Jahresanfang gerechnet hat das Börsenbarometer um knapp 4 Prozent angezogen. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,41 Prozent auf 5.460,48 Punkte nach unten. Zuvor hatte er noch ein Rekordhoch erreicht. JPMorgan-Experte Marko Kolanovic äußerte sich zu diesem Index äußerst pessimistisch. Er rechnet bis zum Jahresende mit einem Rückgang um gut ein Fünftel. Grund sei stärkerer Gegenwind durch eine schwächer werdende Konjunktur und sinkende Gewinnprognosen.
Asien: Wenig Bewegung unterm Strich
Die Anleger an den wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben sich am Montag zurückgehalten. In Tokio notierte der japanische Leitindex Nikkei 225 kurz vor dem Handelsende wenig verändert, nachdem er zuvor zugelegt hatte. Der CSI 300 mit den wichtigsten Werten der chinesischen Festlandbörsen notierte im späten Handel 0,1 Prozent höher. Die Management-Etagen in Chinas herstellendem Gewerbe blicken weiterhin zurückhaltend auf die Marktlage. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Bereich lag im Juni bei 49,5 Punkten. Damit überschritt Frühindikator den zweiten Monat in Folge nicht die Marke von 50 Punkten, ab der die Statistiker von einer Ausweitung der Industrieaktivität ausgehen. Analysten hatten vorab mit einem ähnlichen Wert gerechnet. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong wurde wegen eines Feiertages nicht gehandelt.
Quelle:
LBBW-Markets.de
dpa-AFX Börsentag auf einen Blick