US-Militärhilfe für die Ukraine
Im Herbst 2023 wurde die Militärhilfe für die Ukraine und andere Verbündete im US-Kongress blockiert. Mike Johnson, der Sprecher des Hauses, versuchte mehrmals, das Hilfspaket mit anderen Anforderungen zu verknüpfen, um es im Senat scheitern zu lassen. Doch letztendlich entschied er sich, das Paket aufzuschnüren und über die Hilfen für die Ukraine, Israel und Taiwan separat abstimmen zu lassen. Es wird erwartet, dass der Senat in dieser Woche seine Zustimmung gibt, sodass die dringend benötigte Artilleriemunition und Flugabwehrraketen kurzfristig in die Ukraine geliefert werden können.
Politische Unstimmigkeiten und ihre Folgen
Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Eine Mehrheit der Kongress-Republikaner lehnte die Unterstützung für Kyjiw ab. In Bezug auf die Verlässlichkeit als Verbündeter können die USA mit ihrem dysfunktionalen politischen System nicht mehr mit Staaten wie Nordkorea oder dem Iran mithalten. Ein Misstrauensvotum gegen Sprecher Johnson ist möglich, obwohl einige Demokraten ihm ihre Unterstützung zugesagt haben.
Aktienmarkt und geopolitische Unsicherheiten
Die führenden Aktienindizes verzeichneten ihre dritte Verlustwoche in Folge. Die unsichere Lage im Nahen Osten war ausschlaggebend dafür. Der erneute Angriff Israels auf iranische Militäreinrichtungen sollte jedoch eher als deeskalierend angesehen werden, da er nicht offiziell reklamiert wurde und in seinem Ausmaß deutlich unter dem iranischen Angriff auf Israel lag.
Börsenausblick und Unternehmensberichte
Die Börsen werden also mit einer erhöhten Unsicherheit leben müssen. Technisch gesehen ist der Aufwärtstrend zumindest angeschlagen, während die Stimmungsindikatoren nun Hoffnung auf eine Gegenbewegung machen. Der Sentix-Indikator zeigte in der Kurzfrist-Sicht ein kräftiges Minus, in der Mittelfrist-Einschätzung aber wieder mehr Zuversicht. Damit dürfte die Käuferseite bald Zulauf bekommen.
Die Weichen für die weitere Börsentendenz werden in der anlaufenden Berichtssaison gestellt. Heute Abend berichtet das DAX-Schwergewicht SAP über das Auftaktquartal. Nach einem kumulierten Kursverlust von 10 % vom März-Hoch dürfte sich die Erwartungshaltung beruhigt haben. Im Wochenverlauf folgen dann Zahlen von Meta, Microsoft, Amazon und Alphabet. Außerdem wird heute die Hannover-Messe eröffnet. Konjunkturbeobachter müssen sich bis Dienstag gedulden, dann geben die Einkaufsmanagerindizes neue Indikationen über die Stimmung in der Wirtschaft. Die chinesische Notenbank beließ ihre Leitzinsen unverändert. Abgesehen von Chinas Festlandsbörsen starteten Asiens Aktienmärkte überwiegend mit Gewinnen in die Handelswoche.
Quelle:
LBBW-Markets.de